Kandern „Atmosphäre von früher schaffen“

Weiler Zeitung

Veranstaltung: Markgräfler Trachtenverein lädt zum „Liechtgang“ / Lieder und Geschichten zum Wald

Eine Atmosphäre von alten Zeiten zu schaffen, das versucht der Markgräfler Trachtenverein Kandern mit seiner Veranstaltung „Chanderner Liechtgang“. Unter dem Thema „Wäldergeschichten“ treffen sich die Mitglieder des Trachtenvereins und veranstalten am Sonntag, 15. März, einen Abend mit Gesang, Lichtbildern und Geschichten rund um den Kanderner Wald.

Von Alisa Eßlinger

Kandern . Unsere Zeitung hat den Vorsitzenden Fred Wehrle über die Herkunft der Tradition befragt und wollte wissen, ob die Veranstaltung trotz Coronavirus stattfinden kann.

Frage: Herr Wehrle, der Markgäfler Trachtenverein veranstaltet bereits zum 22. Mal den „Chanderner Liechtgang“. Woher stammt die Tradition?

Der „Chanderner Liechtgang“ ist ein althergebrachtes Brauchtum. Über den Winter trafen sich die Menschen früher in einer Stube, um Strom zu sparen. Dabei saßen die Frauen etwa an Spinnrädern und die Männer spielten Karten. Außerdem wurden Geschichten oder auch Witze erzählt.

Wir als Trachtenverein wollen die Atmosphäre von früher schaffen und sind froh darüber, dass wir im Bürgersaal in Kandern den Abend abhalten können, da dieser schon allein optisch wie eine große Stube wirkt.

Frage: Auf was dürfen sich die Besucher freuen?

Dieses Jahr haben wir das Thema „Wäldergeschichten“, und die Liedauswahl sowie die Geschichten passen dazu. Gesungen werden vor allem Lieder aus dem oberen Kandertal. Auftreten werden unsere Untergruppe „Markgräfler Stubegesang“ und die „Trächtelüt“. Wir werden auch Liedtexte austeilen, damit die Besucher mitsingen können. Unser Trachtenverein tritt gemeinsam mit Anita Möhring an der Gitarre auf, und Armin Zückert begleitet alte Volkslieder mit seinem Akkordeon. Ich selber werde alte Bilder zeigen. Dazu gibt es Geschichten und Episoden aus dem oberen Kandertal. Außerdem werden wir als Trachtenverein an diesem Abend in Tracht erscheinen, sowohl in der alten Markgräflertracht aus dem 18. Jahrhundert als auch in der späteren von der Zeit um 1900. In der Pause wird es Gugelhupf und Schmalzschnitten geben, das gehört einfach dazu.

Frage: Haben Sie Bedenken, dass aufgrund des Coronavirus die Veranstaltung abgesagt wird?

Normalerweise sind wir immer rund 100 Personen, und die vom Landratsamt empfohlene maximale Anzahl entspricht 200 Besuchern, daher hoffe ich, dass wir die Veranstaltung durchführen können und genug Interessierte kommen. Falls sie doch abgesagt werden würde, müssen wir uns fügen.

Frage: Wie sieht es mit dem Interesse bei jüngeren Menschen aus, einer Trachtengruppe beizutreten?

Unser Trachtenverein hat eine zehnköpfige Tanzgruppe, wo etliche junge Menschen dabei sind, unter anderem auch meine bald 16-jährige Enkelin. Die Tanzgruppe kann nur leider am „Chanderner Liechtgang“ nicht auftreten, da die Bühnenverhältnisse im Bürgersaal nicht geeignet sind. Insgesamt haben wir 25 bis 30 Aktive, und darunter befinden sich von 16 bis 92 Jahren Menschen jeder Altersgruppe.

Frage: Eine kleine scherzhaft gemeinte Frage bleibt noch: Damit der Abend auch die richtige Atmosphäre schafft, muss er auf Alemannisch stattfinden. Können auch Nicht-Alemannen den Dialekt verstehen?

Ja, viele, die Hochdeutsch sprechen, verstehen auch das Alemannische. Ich glaube, manch einer wäre enttäuscht, wenn der Abend nicht auf Alemannisch abgehalten werden würde. Es gehört einfach dazu, auch wenn manche der Lieder auf hochdeutsch sind wie etwa die „Waldeslust“, die Armin Zückert begleiten wird. Und die Menschen, die zu unserem Abend kommen, hören das Alemannische eben gerne. Der „Chanderner Liechtgang“ findet am Sonntag, 15. März, ab 18 Uhr im Bürgersaal an der Bibelisgasse stat. Der Eintritt ist frei.

ist 64 Jahre alt und hat im Jahr 1986 gemeinsam mit Thomas Hofer den Markgräfler Trachtenverein gegründet. Der frühere Bundesbahnbeamte interessiert sich für die Geschichte der Markgräfler Tracht und will deren Tradition aufrechterhalten.

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