Kandern Attraktive Touren locken

Weiler Zeitung
Nach über zwei Jahrzehnten ist Liel nun zum zweiten Male Widmungsort der Jahresbroschüre des Schwarzwaldvereins Kandern. Das Titelblatt des inhaltsreichen Hefts zeigt das schön restaurierte Rebhäuschen des südlichen Ortsteils der Gemeinde Schliengen. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Wandern: Liel ist Widmungsort der Kanderner Schwarzwaldvereins-Jahresbroschüre

Mit seinen noch annähernd 500 Mitgliedern gehört der seit 135 Jahren bestehende Schwarzwaldverein Kandern weiterhin zu den größten Ortsgruppen im Landkreis. Gleichwohl macht sich auch bei ihr zunehmende Überalterung bemerkbar. Den dadurch bedingten schleichenden Mitgliederschwund will der Verein durch verschiedene Werbeaktionen und vor allem durch ein attraktives Wanderangebot stoppen.

Von Walter Bronner

Kandern/Liel. Aufgelistet ist letzteres in einer 58 Seiten starken Broschüre im Taschenformat. Und gutem Brauch folgend ist das inhaltsreiche Heft wieder einem Kanderner Nachbarort gewidmet, in dem auch etliche Mitglieder zu Hause sind. Diesmal ist es Liel, der südliche Ortsteil der Gemeinde Schliengen, den die Broschüre in Wort und Bild vorstellt und der zugleich als Zielort eines abendlichen Dorfrundgangs mit Ortsvorsteherin Melanie Riesterer am Mittwoch, 27. Juni, näher erkundet werden soll.

Das dürfte recht spannend werden, denn Liel ist ein Dorf mit bemerkenswerter Geschichte und besonderen Baudenkmälern. Erstmals urkundlich erwähnt wird der schon Jahrhunderte zuvor besiedelte Ort anno 952. Die geschützte Siedlungslage im Hohlebachtal bot schon Steinzeitmenschen ideale Lebensbedingen, wie archäologische Funde von Objekten aus rotem Jaspis (Feuerstein) und der schon zur Römerzeit hier betriebene Bohnerz-Abbau belegen.

Weithin bekannt ist Liel aber wegen des mineralhaltigen Lieler Wassers, das hier aus verschiedenen Quellen sprudelt und bereits 1560 als heilsames Nass erwähnt wird. Seit 1955 werden die Mineralquellen von der einheimischen Unternehmer-Familie Sattler zu einem breiten Getränkesortiment aufbereitet und erfolgreich vermarktet.

Der ursprüngliche Ortsname „Lielaha“ bedeutet indes auch, dass hier ein guter Wein wächst. Die gepflegten Rebhänge am Südwesthang oberhalb des Dorfes mit dem schön sanierten Bammerthäuschen bezeugen das deutlich. Im Übrigen weist die Dorfgeschichte viele Parallelen zur Historie anderer Markgräfler Orte auf – mit vielen Kriegs- und Notzeiten ebenso wie mit Phasen prosperierenden Wachstums.

Die Zeit der dörflichen Eigenständigkeit endete 1973, doch ein gewisses Maß an lokaler Autonomie garantiert die damals erlassene Ortschaftsverfassung. Kirchlich gehört Liel der katholischen Seelsorgeeinheit Schliengen an. Die Pfarrkirche St. Vinzenz, eines der schönsten Gotteshäuser der Region, weist ansehnlichen Bilderschmuck an Wänden und Decken auf, zudem Statuen der Heiligen Nepomuk, Barbara und Fridolin sowie einen Hauptaltar aus Amberger Marmor und zwei prächtige barocke Seitenaltäre. Ein besonderes Schmuckstück mit kostbaren sakralen Kunstschätzen ist die der Kirche angegliederte Kapelle im Turmuntergeschoss.

Neben dem kirchlichen Leben zeigt sich die Dorfgemeinschaft dank aktiver Vereine auch sonst recht feierfreudig, insbesondere beim sommerlichen Lampionfest, beim Herbstfest mit Tauziehen und Metzgete und bei der Dorfweihnacht mit ihrem Lichterglanz und ihren kulinarischen Köstlichkeiten.

55 Angebote

Auf den weiteren Seiten enthält die neue Jahresbroschüre noch 55 Angebote für Wanderungen und Fahrten nebst anderen Veranstaltungen, bei denen die nähere Heimat ebenso erkundet werden kann, wie Naturschönheiten und historische Sehenswürdigkeiten in entfernteren Regionen. Zu den Höhepunkten des Programms, das traditionell mit der Dreikönigswanderung am 6. Januar startet, gehören Wanderwochen im Tannheimer Tal Mitte Juni, im Stubaital Mitte August und in der Toskana Ende September, ferner ein dreitätiges Freundschaftstreffen beim Albverein Gammertingen sowie Städtefahrten nach Haslach und Speyer.

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