Kandern August Macke und das Kanderner Gasthaus „Krone“

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Lokalgeschichte: Broschüre von Volker Scheer informiert Gäste des Hauses über eine weitreichende Verbindung

Kandern (ag). Die Spuren, die August Macke und seine Familienangehörigen in Kandern hinterlassen haben, sind vielfältig. Besonders im Gasthaus „Krone“ laufen viele zusammen. Der Pächter Halim Muzaqi hat dem berühmten Maler einen Nebenraum gewidmet. Für Gäste, die mehr wissen wollen, gibt es nun eine Broschüre des Ortschronisten Volker Scheer.

In einem Ringbuch hat Scheer auf 72 Doppelseiten Wissenswertes über August Macke und seine Beziehung zu Kandern und dem Gasthaus „Krone“ zusammengetragen. „Die Broschüre entstand nebenher während meiner aktuellen Arbeit zur Geschichte der Familie Kammüller und der Tonwaren-Fabrik“, erklärte der Chronist bei der Übergabe in der August-Macke-Stube der „Krone“.

Scheer hatte bereits im Jahr 1976 die Einrichtung einer August-Macke-Stube in dem Kanderner Gasthaus angeregt und freut sich nun, dass die Eigentümer und die Pächterfamilie diese Idee aufgegriffen haben.

Das Nebenzimmer wurde mit Kunstdrucken von August Macke dekoriert. Auf Nachfrage können sich interessierte Gäste nun auch die Broschüre aushändigen lassen – ein Unikat.

Macke war gern in Kandern zu Gast. Dort besuchte der früh verstorbene Maler seine Schwester Auguste, die „Kronen“-Wirtin. Die holte später auch die gemeinsame Mutter Florentine nach Kandern. „In der Krone hatte sie lebenslanges Wohnrecht“, erinnert sich der Architekt Marc Lösch, der heutige Eigentümer der Immobilie.

Es war der Hinweis einer alten Dame aus der Macke-Familie, die Scheer dazu bewegte, die ein wenig in Vergessenheit geratene Beziehung des Malers zu Kandern wieder „auszugraben“. Und er tat dies gründlich.

Über Gisela Macke, die Frau einer der Söhne der Mackes, Wolfgang, stellte der Ortschronist den Kontakt zur Familie her. So enthält das Ringbuch unter anderem seine Korrespondenz mit Elisabeth Erdmann-Macke, der Witwe des Malers. Bis sechs Wochen vor ihrem Tod haben sich die beiden ausgetauscht. Beigefügt hat Scheer zudem die Korrespondenz mit einem ihrer Söhne aus zweiter Ehe.

Darüber hinaus zeigt die Broschüre viele der Macke-Werke, die in Kandern entstanden sind. So wurden unter anderem zwei Schwestern aus der Nachbarschaft von Macke verewigt. Bei einer von beiden handelt es sich um eine spätere Hakenjos, die Großmutter der Keramikerin Sabine Kluge.

Weitere Farbdrucke zeigen die vier übrig gebliebenen Medaillons aus dem Gasthof mit landwirtschaftlichen Motiven von Macke. Er hatte sich auf der Holzverkleidung der „Krone“ verewigt. Übrig blieb am Ende jedoch nur jener Teil, mit dem der Nebenraum bei Bedarf vom Veranstaltungssaal getrennt wurde. Eine Vertiefung in der Mauer erinnert noch heute an diesen Übergang. „Die Medaillons gefielen den Gästen nicht und wurden wieder übermalt“, erklärt Lösch nicht ohne Bedauern.

Einige „Kritzeleien“ Mackes schafften es sogar ins Museum

Denn andere „Kritzeleien“, Macke hatte Karikaturen von Theatergestalten in der Garderobe des Saals hinterlassen, haben es sogar ins Museum nach Freiburg geschafft. Gemalt wurden sie auf Holz aus einem wiederverwerteten Baumhaus, wie Lösch zu berichten weiß. Immerhin hat er als Kind selbst in diesem Baumhaus gesessen.

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