„Es bruucht nur guedi Musik un guede Wii zum glückliche Zsamme sii“. Nach diesem Trinkspruch von Ortsvorsteher Max Sütterlin stießen gestern Mittag in der Wollbacher Kandertalhalle mehrere hundert Gäste mit Jubiläums-Gläsern und einem Schluck Gutedel aus Wollbacher Lagen auf das 150-jährige Bestehen des örtlichen Musikvereins an. Von Ralph Lacher Kandern-Wollbach. Der Musikverein beging im Rahmen seines traditionellen Herbstfests den schlichten, lockeren Festakt, nachdem bereits im Jahreslauf mehrere konzertante Feiern stattgefunden hatten. In ihrer Begrüßung sagte Musikvereinsvorsitzende Annette Krey, dass man den Festakt bewusst in lockerem Rahmen und mit den Freunden aus dem Dorf und der Stadt sowie den benachbarten Musikvereinen begehen wolle und nicht mit großem Pomp. Sie freute sich über eine vollbesetzte Halle. Die Vorsitzende wies darauf hin, dass zum Festakt auch die Jubiläums-CD nebst darin digital integrierter Chronik zum Erwerb vorliege. Die Chronik ist auch in Druckversion erhältlich. Bereicherung für das dörfliche Leben Bürgermeister Christian Renkert sagte, dass der Musikverein Wollbach mit seinen 150 Jahren ein zwar wahrlich traditionsreicher Verein sei, dieser aber dank des Engagements vieler Generationen von Wollbachern stets auch topaktuell sei. Das belegten die Konzerte, die man dieses Jahr schon erleben durfte, genauso wie die Marschmusik oder eben die Jubiläums-CD. „Ihr seid ein Aushängeschild nicht nur für Wollbach, sondern für die Stadt und das ganze Kandertal“, lobte der Bürgermeister. Der Musikverein habe einen Fokus sowohl auf der Nachwuchsarbeit als auch darauf, durch gesellige Veranstaltungen wie etwa das Herbstfest zum dörflichen Leben beizutragen. Ein Jubiläumsgeschenk hatte Renkert genauso dabei wie der anschließend ans Mikrofon tretende Ortsvorsteher Max Sütterlin. In gewohnt launiger Art erinnerte er an die „vielen, vielen Menschen aus unserem Dorf, die in den letzten 150 Jahren Herzblut, Zeit und Idealismus“ in die Entwicklung des Musikvereins investiert hätten. Der Musikverein Wollbach stehe heute, auch dank intensiver Nachwuchsarbeit, blendend da mit über 50 Aktiven und einem großen Jugendorchester. Das gelte nicht nur für das beeindruckende musikalische Niveau, zu dem Dirigent Oliver Hauser maßgeblich beitrage, sondern auch für die Verankerung im Dorf. Sütterlin überreichte je einen Euro für jedes Jahr, das der Musikverein besteht, als Jubiläumsgeschenk des Ortschaftsrats. Es sei nicht selbstverständlich, dass in einem doch recht kleinen Dorf wie Wollbach ein so leistungsstarker Musikverein über einen so langen Zeitraum bestehe, meinte Peter Hässler vom Alemannischen Blasmusikverband. „Macht weiter so, auch und besonders mit Euren jungen Leuten aus dem Jugendorchester“, sagte Hässler und überreichte die Verbands-Jubiläumsgabe. Mit einem besonderen Ständchen, dem Song „Über sieben Brücken musst Du gehen“, gratulierte der Wollbacher Gesangverein mit Dirigent Matthias Krüger dem Musikverein. Der Gesangvereins-Vorsitzende Reinhard Greßlin überreichte eine stattliche Geldspende und ein Jubiläumsschild aller Wollbacher Vereine nebst dem Gesangverein Holzen an Annette Krey. Anschließend folgte das Programm des Herbstfests in der Kandertalhalle (wir berichten noch ausführlich).