Kandern Bau eines Spielplatzes scheitert an den Kosten

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Der Frage, ob der Platz hinter der Kirche eine schnelle und erste Lösung für die Spielplatz-Suche berge, ging Ortsvorsteher Fritz Höferlin beim Besuch der Freien Wähler nach - hier mit Kaja Wohlschlegel. Foto: Ines Bode

Veranstaltung: Rundgang der Freien Wähler durch Tannenkirch / Standortsuche für Spielplatz

Kandern-Tannenkirch (ib). „Es wär e einfache Sach“, befand Ortsvorsteher Fritz Höferlin beim Rundgang der Freien Wähler durch Tannenkirch. Die Rede war von einem Standort für den Spielplatz – der Platz hinter der Kirche wäre doch geeignet.

Das Thema „Standortsuche Spielplatz“ gilt als Dauerbrenner, wobei man für „Dauerbrenner“ ein neues Wort erfinden müsste. Seit über dreißig Jahren wünschen sich Eltern für ihre Kinder diese Stätte. Ungezählt sind die Stunden an Diskussionen. So viele Generationen der Zielgruppe sind lange erwachsen. Zwischendurch gab der Kindergarten für einen gewissen Zeitraum seinen Spielplatz frei. „Ein schöner Platz“, so Höferlin beim Rundgang. Außerhalb der Öffnungszeiten, also am Wochenende oder an langen Sommerabenden wie derzeit, wurde er kurze Zeit zugänglich. Das war vor rund zehn Jahren. Als sich unerwünschte Spuren fanden – Höferlin sprach von Scherben – wurde das Angebot gestrichen.

Auch an der Schule gibt es Potenzial für weitere Spielgeräte, auch hier könnten sich junge Eltern mit ihren Sprösslingen einfinden, wenn der offizielle Betrieb vorbei ist. Einerseits, denn wieder gibt es Hürden. Etwa dass sich größere Kinder aus dem Ort in die Betreuungszeit mischen, so Höferlin. 2018 gründete sich eine Elterninitiative, drei Mütter machten sich stark, und begaben sich auf Standortsuche. In Erwägung gezogen wurde ein Stück Wiese hinterm Brandweiher, die dann auf mehrere „Aber!“ stieß, etwa, dass diese zu nah am Wasser liege. Auch das Areal von Kirche und Pfarrhaus sei laut Höferlin damals inspiziert worden. Eingangs erwähnte Fläche sei im Prinzip groß genug. Viele der bisherigen negativen Argumente, etwa die Gefahr von zu schnellen Autos oder immense Kosten, gebe es hier nicht. Man müsste mit der Kirchengemeinde ins Gespräch kommen, so der Ortschef. Kaja Wohlschlegel wies auf den heiklen Punkt „Beerdigungen“, den es zu händeln gelte. Den laufenden Bestrebungen zufolge, sie sehen den Spielplatz beim Bolzplatz am Friedhof vor, werde dieses Jahr über die Landstraße die Querungshilfe gebaut – auch sie ein alter Dauerbrenner. „Doch es fehlt noch an der Ausführung“.

Andere Projekte haben Vorrang

Allein die Kosten für die Einengung der Fahrspuren liegen bei 100 000 Euro, so Höferlin. Das Geld liege bereits im Fördertopf des Regierungspräsidiums. Um den Spielplatz anzulegen, wäre die Mitwirkung von Eltern, Bürgern und Firmen nötig. Die Mittel der Stadt seien zu knapp.

Und noch eine Zahl brachte Höferlin aufs Tapet: Auf gigantische vier Millionen Euro schätzte ein Gutachter aus Kandern die Aufwertung, also Teilsanierung, der Grundschule. Aber da wäre auch noch das Rathaus, das mehrere, lang bekannte Mängel in Höhe von einer Million Euro aufweise. Das Rathaus könnte auch zum Veranstaltungsort werden. Meist stehe es leer, Raum gebe es, und ein solcher werde gesucht. Jedoch, schloss Höferlin angesichts des Millionenbudgets für die kleine Ortsverwaltung: Wir haben wichtigere Projekte.

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