Kandern Bauinteressenten gibt es schon

Jutta Schütz
Auf den Garten-Grünflächen zwischen Reben und der alten Schule (gelbes Gebäude) soll in Tannenkirch ein kleines Baugebiet mit drei Bauplätzen entstehen. Interessenten gibt es viele. Foto: Jutta Schütz

Ortschaftsrat: Erste Informationen zum geplanten Baugebiet „Zum Erzberg“ in Tannenkirch.

Kandern-Tannenkirch - Der Gastraum in der „Tanne“, in der der Ortschaftsrat seine Sitzungen abhält, war am Mittwochabend innerhalb kürzester Zeit voll belegt, dann sammelten sich auch noch Zuhörer im Nebenraum – rund 65 Interessierte insgesamt. Grund dafür war das neue kleine Baugebiet „Zum Erzberg“.

Wie viele echte Interessenten es für die drei Bauplätze gibt – wobei eines für den Grundstückseigentümer vorgesehen ist – kann Ortsvorsteher Fritz Höferlin auf Nachfrage unserer Zeitung nicht sagen. „Viele sind gekommen, weil sie mit der Ortsbezeichnung nichts anfangen konnten und neugierig waren, dazu kamen Angrenzer, die sich die Pläne anschauen wollten“, beschreibt er die Lage. „Zwei Auswärtige waren darunter, die sich sicher für die Bauplätze interessieren, und mindestens sieben Bürger aus Tannenkirch, die ernsthaft Interesse hätten“, schätzt er darüber hinaus.

Da es mit der Vorankündigung für die Ortschaftsratsitzung, in der der Bebauungsplan „Am Erzberg“ Thema war, nicht mehr rechtzeitig für die Ankündigung in der Presse und im Gemeindeblatt geklappt hatte, verteilte die Ortsverwaltung Zettel in die Briefkästen.

Birgit Auzinger von der Stadtbau Lörrach und Dagmar Brosig-Mies vom Kanderner Bauamt stellte die Pläne vor. Der Beschluss zu „Am Erzberg“ wird in der kommenden Woche im Ortschaftsrat gefasst. „Wir sind jetzt am Anfang des Verfahrens“, sagte Auzinger. Das Grundstück wurde von einem Bauträger erworben, der die Plätze dann vermarktet.

Die Baufläche liegt rückwärtig des Feuerwehrgerätehauses und der alten Schule in einem Grünbereich mit Gärten. Drei Bauplätze mit Grundstücksgrößen zwischen 500 und 640 Quadratmeter sollen entstehen. In das Gebiet wird eine Privatstraße führen, die hinter dem Feuerwehrgerätehaus abzweigt. Die Flächen eigenen sich für Einzel- oder Doppelhausbebauung, und sie müssen sich in die Umgebung einfügen. „Das heißt, die Häuser können zwei Vollgeschosse und müssen ein Satteldach haben, Flachdächer sind nicht erlaubt“, so Auzinger. Platz wäre, würde man die Baufenster verkleinern, auch noch für ein viertes Haus, bemerkte ein Bürger. Diskutieren könne man nochmal, „aber wir wünschen uns eine lockere Bebauung“, meinte Höferlin.

Da der Flächennutzungsplan im sogenannten einfachen Verfahren geändert wird, ist ein Umweltbericht nicht nötig. Eine artenschutzrechtliche Einschätzung aber muss erfolgen. Bekannt ist, dass die Fläche Bruthabitat für Hausrotschwanz, Kohlmeise und Haussperling ist – „der Haussperling steht auf der Vorwarnliste, für ihn muss man mit Nistkästen neue Brutstandorte schaffen“, informierte Auzinger. Zudem dürfe ein Baukran nicht Richtung Storchennest auf dem Kirchturm schwenken, um die Störche nicht zu verstören. Höferlin regte an, für die Bauherren Zisternen mit in die Pläne aufzunehmen – „denn auf dem Boden dort versickert nichts“, erklärte er.

Hausbaupreise kritisiert

Die Zuhörer diskutierten über Baumöglichkeiten in Tannenkirch an sich – aber auch die Baulandpreise. „Hausbaupreise von 500 000 bis 600 000 Euro – das können sich oft nur sehr gut verdienende Auswärtige leisten“, kritisierte ein Bürger. Höferlin sprach an, dass man sich bemühe, kleine Abrundungen in Tannenkirch hinzubekommen. Zudem gibt es seit Jahren eine mögliche Baufläche am Ortsrand von Tannenkirch-Ettingen Richtung Hertingen. „Wir hoffen, dass da was geht“, sagte er.

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