Kandern Bei Interviews Neues erfahren

Weiler Zeitung
Angela Schellhorn, Hanna Gebauer-Zoutendijk, Tamara Brückner und Brigitte Mucha (von links) bereiteten die Schüler auf die Interviews mit den Flüchtlingen vor. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Ausstellung: Angela Schellhorn über „Gesichter der Flucht“

Kandern. Die Ausstellung „Gesichter der Flucht“ wird im Kanderner Rathausfoyer von Donnerstag, 26. April, bis Donnerstag, 17. Mai, zu sehen sein. Dazu hat die Flüchtlingshilfe Kandern zusammen mit Schülern der August-Macke-Schule Flüchtlinge aus Kandern interviewt und porträtiert.

Über das Projekt mit Unterstützung des evangelischen Kirchenbezirks Markgräflerland sprach unsere Mitarbeiterin Silke Hartenstein mit Kanderns Integrationsbeauftragter Angela Schellhorn.

Frage: Wie kam es zu dieser Ausstellung?

Ich habe die Ausstellung „Gesichter der Flucht“ von der Bezirksjugend des evangelischen Kirchenbezirks letztes Jahr in Lörrach gesehen und konnte mir diese Ausstellung auch in Kandern vorstellen. Allerdings war gleich die Überlegung da, Flüchtlinge aus Kandern zu porträtieren. Auch das Umsetzen zusammen mit Jugendlichen wollten wir von der Ausstellungsidee übernehmen.

Zu den zehn Porträts, die wir von der Ausstellung übernommen haben, kommen sechs weitere Porträts von Flüchtlingen, die in Kandern leben.

Frage: Warum wollten sie die Ausstellung hier haben?

Bei uns in Kandern leben seit Januar 2015 rund 100 Flüchtlinge, etwa 50 in der Gemeinschaftsunterkunft am Schwimmbad und 50 in Wohnungen in der Anschlussunterbringung. Sie erscheinen in Kanderns Stadtbild, aber wer kennt schon ihre Namen, ihre Herkunft, ihre Träume und den Grund, warum sie aus der Heimat geflüchtet sind?

Darum gehören bei der Ausstellung zu den Porträts und Kurzaussagen auf den Stelltafeln auch Texthefte mit den Interviews, die die Schüler mit den Flüchtlingen geführt haben.

Frage: Wie kam es zur Mitarbeit der Schüler?

Die drei Schüler und die Schülerin haben sich freiwillig für dieses Projekt gemeldet und mussten einige Freizeit investieren.

Seit Mitte Februar haben Brigitte Mucha, Tamara Brückner und Hanna Gebauer-Zoutendijk von der Flüchtlingshilfe Kandern und ich die Schüler auf das Projekt vorbereitet. Mit unserer Begleitung haben sie dann in den Osterferien die Flüchtlinge interviewt.

Frage: Gibt es ein Einzelschicksal, das Sie besonders berührt hat?

Für mich war bewegend, dass ich Dinge erfahren habe über Menschen, die ich seit über zwei Jahren kenne, die ich bisher nicht gewusst habe, wie etwa die Fluchtwege. Und wenn eine junge Syrerin von ihrem Traum erzählt, dass Syrien wieder wird wie vor dem Krieg und dass sie wieder nach Hause möchte, und man sieht gleichzeitig die Nachrichten von den Bomben auf Syrien, dann gibt das schon zu denken.

Ich hoffe, dass viele Erwachsene, Schüler und Jugendgruppen die Ausstellung besuchen und dadurch mehr über die Menschen erfahren, die nun unter uns leben.

Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 26. April, 19 Uhr, wird das Projekt vorgestellt, die beteiligten Schüler erzählen von ihren Erfahrungen, und es gibt Musik von Samano Altahir auf der Saz (Langhalslaute) und Jawid Faiziyan (Gesang).

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