Kandern Bildungsbedarf aus Unternehmersicht

Weiler Zeitung
VHS-Leiterin Christina Fräulin. Foto: Weiler Zeitung

VHS-Zertifizierung: Geschäftsleute wollen Computerkurse / Informationsabend der Handwerksbetriebe.

Kandern - Die Volkshochschule Kandern befindet sich mitten im Zertifizierungsprozess. In diesem Rahmen wurde eine Bildungsbedarfsanalyse als Qualitätsprojekt gewählt. Sie soll Aufschluss darüber geben, was in Kandern im Bildungsbereich gewünscht oder gebraucht wird.

Die bisherige Datenerhebung erfolgte mittels Fragebogen an die Haushalte und Leitfadeninterviews mit Kanderner Betrieben. Weitere Daten werden in den kommenden Wochen bei Vereinen und städtischen Einrichtungen erhoben. Auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Gemeinderat sollen beteiligt werden.

Was die Einwohner wollen:

Die erste Befragung, an der sich 149 Haushalte beteiligten, ergab vielfältige Anregungen, die teilweise bereits in diesem Semester umgesetzt werden konnten und auch in Zukunft das Programm bereichern werden, heißt es in einer Pressemitteilung der VHS. Bei der Umfrage zeigte sich, dass insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Natur/Umwelt und kreatives Gestalten mehr Angebote gewünscht werden. Zudem kristallisierte sich heraus, dass Einzelveranstaltungen oder Kompaktangebote unter der Woche abends von vielen bevorzugt werden (wir haben berichtet).

Was die Betriebe wollen:

Für die Befragung der Kanderner Betriebe erfolgte zunächst eine Auswahl, um möglichst viele Branchen abzudecken. Sowohl kleinere als auch größere Unternehmen, aber auch Betriebe aus den Ortsteilen wurden berücksichtigt. Von den 16 ausgewählten Unternehmen haben sich zehn an der Befragung beteiligt. Einer telefonischen Vorinformation folgte ein Leitfadeninterview im persönlichen Gespräch.

Es wurde ganz allgemein nach dem Bildungsbedarf gefragt, unabhängig davon, ob die VHS diesen Bedarf abdecken kann. Daneben wurden statistische Daten erhoben, etwa zur Betriebsgröße.

Es zeigte sich, dass konkreter Bedarf hauptsächlich in den Bereichen Medien/Digitalisierung (z.B. Tabellenkalkulation für Fortgeschrittene), kreatives Gestalten (z.B. Flyer gestalten oder Kalligrafie-Kurse) und Gesundheit (z.B. In-House-Schulung zu rückenschonendem Arbeiten) besteht und eher Kompaktkurse beziehungsweise Einzelveranstaltungen unter der Woche abends oder samstags gewünscht werden.

Aber auch branchenspezifische Bedarfe lassen sich feststellen. So wurde beispielsweise ein Informationsabend der Kanderner Handwerksbetriebe angeregt, die Nachwuchskräfte suchen und Praktika zu vergeben haben.

Zur Vorbereitung auf den Beruf wurden Kurse im Zehn-Finger-Schreiben und Bewerbungstrainings als wünschenswert angesehen.

Darüber hinaus kamen aber auch strukturelle Schwierigkeiten zur Sprache. So wurden beispielsweise mehr städtische Einrichtungen zur Internetnutzung (freies W-LAN, Internet-Café) und mehr Parkmöglichkeiten gewünscht. Auch wurde die Anbindung der Ortsteile – sowohl hinsichtlich der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch hinsichtlich des Netzausbaus für schnelleres Internet – angesprochen.

Eine Unternehmerin konstatiert, dass es auch an Möglichkeiten fehlt, Sport und Fitness unabhängig von Vereins- und Kurszeiten in den Alltag einzubinden, da es in Kandern kein Fitnessstudio oder ähnliches gebe, und gerade für Unternehmer seien flexible Zeiten hilfreich.

Hinweis: Wer bislang nicht die Möglichkeit hatte, sich an der Befragung zu beteiligen, kann dies in einigen Wochen über eine „Wunschbox“ auf der Homepage der Volkshochschule nachholen.

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