Kandern Bingo, Quiz und Fahrzeugkunde

Alexandra Günzschel
Julian Endters (links) und Jonathan Weiß betreuen Jugendfeuerwehrgruppen. Weil dies zurzeit kaum möglich ist, haben sie sich etwas einfallen lassen, um bei den Kindern im Gespräch zu bleiben. Hier stehen sie vor der Drehleiter im Gerätehaus Kandern. Foto: Alexan­dra Günzschel

Jugendfeuerwehr: Betreuer halten Kinder und Jugendliche mit unterhaltsamen Online-Formaten bei Laune

Kandern - Die Jugendfeuerwehr ist eine bedeutende Nachwuchsschmiede für die Aktivmannschaften. Viele der Jugendlichen werden irgendwann zu Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr. Da ist es verständlich, dass man sich auch in diesen Zeiten um die Jugend kümmern will. Die Betreuer Jonathan Weiß und Julian Endters erzählen, was sie sich für den Lockdown haben einfallen lassen.

„Wir wollen die Kinder und Jugendlichen bei Laune halten“, sagen die aktiven Feuerwehrmänner, die zusammen mit einigen anderen die beiden Jugend-Ortsgruppen aus Wollbach und Kandern betreuen.

Weiß ist stellvertretender Jugendgruppenwart in Wollbach, wo derzeit 13 Kinder und Jugendliche, darunter drei Mädchen, aktiv sind. Endters ist Jugendgruppenleiter in Kandern mit derzeit 17 Mitgliedern. Die Kinder und Jugendlichen kommen hier zum Teil auch aus den Ortsteilen mit Ausnahme von Wollbach, wo es die bereits erwähnte eigene Jugendgruppe gibt.

Aber wie hält man Kinder und Jugendliche bei der Stange, wenn der Lockdown Übungsabende verbietet? Weiß bietet für die Wollbacher Gruppe bereits seit Anfang November Online-Formate an, ein Beispiel, dem man in Kandern seit dieser Woche folgt. „Wir benutzen ein interaktives Programm, damit man mit den Kindern auch ins Gespräch kommen kann“, erklärt der Wollbacher Jugendbetreuer.

Beim ersten Mal hat Weiß noch jeden persönlich per WhatsApp angeschrieben, beim zweiten Mal verschickte er Bilder zum Thema Feuerwehr, schließlich gab es ein lehrreiches Quiz für die Jugendgruppe mit jeweils drei Antwortvorgaben im Stil von „Wer wird Millionär“.

Dieses Quiz war nun auch der Einstieg in die virtuellen Treffen für die Kanderner Gruppe. Zwei Mitglieder der Jugendfeuerwehr kamen auf den Geschmack. Sie wollen fürs nächste Mal ein eigenes Quiz für die Gruppe erstellen.

Eine virtuelle Fahrzeugkunde zu dem noch neuen MLF 10/6 war ein weiteres Angebot für die Jugendfeuerwehr Wollbach. „Viele kennen das Fahrzeug noch gar nicht, die anderen sollen mit den Fachbegriffen vertrauter werden“, erklärt Weiß seine Intention. Begriffe rund um die Feuerwehrtechnik spielten außerdem beim Bingo-Abend eine Rolle. Mit solchen Ideen bietet Weiß seiner Jugendgruppe derzeit alle zwei Wochen ein bis zwei Stunden Unterhaltung.

„Wir überzeugen mit großen roten Autos und blauem Blinklicht.“

Ein wirklicher Ersatz für die normalen Übungsabende, die ebenfalls im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfanden, ist das nicht. „Im Prinzip ist es das Praktische, was die Kinder interessiert“, sagt Endters – die Fahrt mit dem Feuerwehrauto, der geübte Löschangriff oder die technische Hilfeleistung. „Wir überzeugen mit großen roten Autos und blauem Blinklicht“, erzählt Endters schmunzelnd, was Kinderaugen begeistert. Was man derzeit bieten könne, sei dagegen nur pure Theorie. „Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, damit es spannend ist.“

Die Wollbacher Gruppe nimmt Kinder ab neun Jahren auf, die Kanderner Gruppe Kinder ab acht Jahren. Für Jüngere seien viele Gegenstände, mit denen sie hantieren müssten, zu schwer. Auch fehle oft noch das technische Verständnis.

Ein vergleichsweise spätes Einstiegsalter, wie die beiden Jugendbetreuer bedauern. Viele seien zu diesem Zeitpunkt schon in anderen Vereinen stark eingespannt.

Immerhin besteht im Dorf die Möglichkeit der persönlichen Ansprache. „Man merkt schon, bei wem Interesse bestehen könnte“, sagt Weiß. Und von denen, die sich für die Jugendfeuerwehr entschieden haben, landeten in Wollbach einer Erhebung zufolge am Ende 80 Prozent bei der aktiven Feuerwehr.

Dafür müssen sie zunächst die Grundausbildung absolvieren, die aber für einen Jugendfeuerwehrler in der Regel kein Problem darstellt. Noch einmal etwas ganz anderes sind allerdings die ersten richtigen Einsätze, für die man das 18. Lebensjahr vollendet haben muss.

Weitere Informationen: julian-endters@feuerwehr-kandern.de

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