Nicht gefährdet ist der Bestand des Seniorenwohnheims „Wohnpark an der Kander“, allerdings ist auch in diesem Haus aufgrund der Landesheimbauverordnung mit einer Reduktion der aktuell 78 Pflegeplätze zu rechnen. Vieles spricht derzeit Preinl zufolge für die einfachste Lösung, die 26 Doppelzimmer künftig nur noch mit einer Person zu belegen.
Ärgerlich dabei für den Heimleiter: Wären die Doppelzimmer nur einen halben Quadratmeter größer gewesen, hätten sie noch eine Weile als solche Bestandschutz gehabt – nämlich bis zu 25 Jahre nach der Inbetriebnahme, die in diesem Fall am 1. Juli 2002 erfolgt ist. Preinl weist darauf hin, dass die Heimbauverordnung in Baden-Württemberg besonders streng sei, da sie im Gegensatz zu anderen Bundesländern zu hundert Prozent Einzelzimmer fordert. „Selbst Ehepaare müssten sich zwei Einzelzimmer nehmen“, erklärt er auf Nachfrage.
Der Heimleiter hat auch über den Anbau einer weiteren Etage mit 19 Zimmern nachgedacht. Doch wären die Baukosten hierfür sehr hoch gewesen, und die Pflegeplätze in der Folge nicht mehr finanzierbar.
67 Pflegeplätze könnten in seinen beiden Häusern demnach in absehbarer Zeit wegfallen. Der Umbau und die Erweiterung des Luise-Klaiber-Hauses, dem dritten Pflegeheim am Ort, wird diesen deutlichen Rückgang nicht auffangen können. Denn auch im Klaiber-Heim können nach Beendigung der Baumaßnahme gerade mal sechs Bewohner mehr – insgesamt 90 – in den dann modernisierten Einzelzimmern untergebracht werden.
Gerne trennt sich Preinl nicht vom „Kanderner Hof“, übrigens ein komplett selbstständiges Unternehmen, das mit dem „Wohnpark an der Kander“ nur den Heimleiter teilt. Doch der 60-Jährige sieht auch die Vorteile einer Verkleinerung seines Zuständigkeitsbereichs.
„Es kommen fast nur noch Schwerstpflegebedürftige in ein Altenheim“, entsprechend viel Personal, auch examinierte Kräfte, würden gebraucht. Der schwierige Arbeitsmarkt, ein hoher Krankenstand, etwa durch den aktuellen „Baby-Boom“, aber auch Auszubildende, die sich dann anderweitig orientierten, würden das Führen eines solchen Hauses erschweren.
Doch Preinl ist erfinderisch, so hat er zum Beispiel 15 Minijobber eingestellt, die sich nur um die Essensausgabe kümmern, um die Pflegekräfte zu entlasten. 125 Angestellte hat er in beiden Heimen, davon 85 in Vollzeit.
Auf Qualität müsse er schon deshalb achten, weil er, wie auch viele der Angehörigen, in Kandern wohnt. „Falls etwas schief geht, muss ich dafür gerade stehen“, sagt der erfahrene Heimleiter und wirbt damit auch ein Stück weit für die Pflege im ländlichen Raum.