Kandern Blick auf das Ziel richten

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Rund 40 junge Athleten des TSV Kandern genossen am Freitag die Trainingseinheit mit dem dreifachen Ringer-Weltmeister Frank Stäbler. Foto: zVg

TSV Kandern: Weltmeister-Training mit Frank Stäbler / 250 Gäste bei Vortrag

Diesen Nachmittag werden die jungen Athleten des TSV Kandern wohl so schnell nicht vergessen: Der dreifache Greco-Weltmeister Frank Stäbler trainierte am Freitag mit rund 40 Jugendlichen – und zwar so, wie Weltmeister eben trainieren: intensiv, hart am Limit, voll motiviert und mit viel Spaß.

Kandern (oh). Auf Einladung von Immobilien Seiter war der Athlet, der im Sommer seine Karriere beendet hat, beim TSV zu Gast, wo er im Anschluss an die Trainingseinheit vor rund 250 begeisterten Sportfans einen Vortrag in der Aula der August-Macke-Schule hielt. Anderntags freute sich Maik Scheurer, der Vorsitzende der TSV-Ringer, über die gelungene Veranstaltung: „Eine bessere Werbung für den Ringkampfsport gibt es nicht.“

Bevor „Fränkie“ aus dem schwäbischen Musberg „seine Ringer“ in den Zweikampf schickte, ließ er sie jede Körperpartie – von den Zehenspitzen bis zu den Ohren – zum Glühen bringen. Anfängliche Laufrunden gingen über in gymnastische und Balance-Übungen. Schließlich standen die Athleten auf dem Kopf, kippten zurück in die Brücke und stemmten sich wieder in den Kopfstand, drehten sich mit gespreizten Beinen um 180 Grad, kippten wieder in die Brücke und gingen vornüber auf die Knie. Nach 30 Minuten tropfte der Schweiß, die Jungs und Mädchen waren mit Feuereifer bei der Sache. Im Zweikampf verriet Stäbler seinen „Coachies“ hilfreiche Kniffe und Griffe, die sie gleich am Samstag im Heimkampf gegen die Reserve des RSV aus Schuttertal ausprobierten. Und die Rechnung ging auf: Die „jungen Wilden“ schickten ihre Gäste mit einer 33 zu 4-Packung auf den Heimweg.

Einen wichtigen Teil des Trainings widmete der Ringer dem richtigen Atmen. „Das steigert die Konzentration und die Fokussierung“, erklärte er, Ängste und Zweifel ließen sich geradezu „wegschnaufen“. Je härter die Übungseinheit, desto länger sollte danach die Entspannung sein, damit der Körper wieder regeneriert, ergänzte Stäbler.

Ein Weltmeister könne freilich nicht jeder werden, aber „werde die beste Version deiner selbst“, gab er den Jungen und Mädchen mit auf den Weg, „bleibt fokussiert und behaltet euer Ziel im Auge“.

Autogramme und Selfies

In der voll besetzten Aula lobte Frank Stäbler später die tolle Jugendarbeit der Trainer Rolf Bechtel, Gerhard Gola, Carina Moritz, Igor Pevtsov, Peter Wohlschlegel und Anina Zumbò: „Die Kids sind sehr weit und setzen Anweisungen schnell um.“

Bei seinem Vortrag zog Stäbler dann die Besucher in seine Welt des Sports. Der Moderator und ehemalige Sport-Redakteur unserer Zeitung, Mirko Bähr, verlas eingangs die schier endlose Liste von Stäblers Erfolgen. Und doch war die Karriere auch gepflastert mit Stolpersteinen und Rückschlägen: Verletzungspech, Wegfall „seiner“ Gewichtsklasse und Corona-Erkrankung. Der Spitzensportler verfiel erst gar nicht (oder nur ganz kurz) in Selbstmitleid, sondern richtete den Blick nach vorn auf das erklärte Ziel. „Das Leben testet dich nur: Wie sehr willst du es wirklich?“, war der Satz, mit dem er seine Karriere-Karte immer wieder „einnordete“.

Dem Publikum war schnell klar, dass sich Stäblers Vortrag auch auf die persönliche Lebenssituation ableiten lässt. „Und wenn euch ein Fels in den Weg rollt, dann geht links oder rechts vorbei, klettert drüber oder geht drunter durch – aber macht verdammt noch mal weiter“, schärfte er insbesondere der TSV-Jugend ein.

Im Anschluss beantwortete der Star die vielen Fragen aus dem Publikum, gab Autogramme und machte Selfies mit seinen Fans. Und beim geselligen Teil des Abends mischte sich der „Weltmeister zum Anfassen“ sichtlich gerne unter die Gäste.

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