Kandern Brandstifter hielt Feuerwehr auf Trab

Weiler Zeitung

Hauptversammlung: Feuerwehr Kandern blickt auf zwei Jahre zurück / Ersthelfergruppe immer wichtiger

Dass die Freiwillige Feuerwehr Kandern zu den größten und leistungsstärksten Wehren im Landkreis Lörrach gehört, steht außer Frage. In der Hauptversammlung, zu der sich die Abteilungen der Stadt Kandern sowie der sechs Teilorte auf dem Festplatz in Holzen trafen, bestätigte sich dies wieder einmal eindrücklich.

Von Rolf Rhein

Kandern. Da im vergangenen Jahr keine Hauptversammlung stattfinden konnte, erstreckte sich der Berichtszeitraum über die beiden Jahre 2019 und 2020. Die Anzahl der aktiven Feuerwehrleute konnte gehalten werden und Kommandant Günter Lenke wartete mit eindrucksvollen Zahlen auf: Im Jahr 2019 wurden 115 Einsätze in 1224 Stunden geleistet, im Jahr 2020 waren es 149 Einsätze mit 1473 Stunden. Die Bandbreite reichte von Bränden, technischer Hilfeleistung bei Menschen- und Tierrettungen, Unwettern und Wassernot bis hin zu Ordnungsdiensten und Brandwachen.

Rückblick

Mit 17 Brandfällen war die Zahl der Einsätze im Jahr 2020 relativ hoch. Dies sei, so Lenke, zum Teil auf eine Serie von Brandstiftungen zurückzuführen. Wie Peter Müller, Leiter des Polizeipostens Kandern, mitteilte, ist es dank der Mitarbeit der Feuerwehr gelungen, den mutmaßlichen Brandstifter dingfest zu machen – die Ermittlungen dauern noch an.

Welche Bedeutung die Ersthelfergruppe (First Responder) in den 15 Jahren seit ihrer Gründung gewonnen hat, zeigt sich an der Zahl ihrer Einsätze. Von den 264 Einsätzen der vergangenen beiden Jahre wurden 60 allein von den Ersthelfern bewältigt. Über die Art der Einsätze wollte Leiter Christophe Barreca aus Datenschutzgründen nichts sagen.

Außer den Ernstfällen bewältigt die Feuerwehr Kandern noch viele andere Aufgaben. So wurde neben zahlreichen Übungseinsätzen insgesamt 90 Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene besucht, darunter sogar ein Pferderettungsseminar.

Mit der befreundeten Feuerwehr aus Penela (Portugal) wird weiterhin ein reger Austausch gepflegt, aktuell ist eine Gruppe aus Penela in Kandern zu Besuch.

Die insgesamt neun Neuanschaffungen, darunter Druckschläuche mit neuer Einbindung sowie Wasserrettungsausrüstungen, waren nicht sonderlich teuer. Neu ist, dass im Stellenplan der Stadt Kandern eine 25 Prozent-Stelle vorgesehen ist, die auf die vier Gerätewarte aufgeteilt werden soll.

Im Rahmen der neuen Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) des Landkreises wurde die Kanderner Feuerwehr in drei Löschzüge aufgeteilt. Für die Brandeinsätze gibt es vier Eskalationsstufen, und die Alarmierung erfolgt nun überall gleich.

Jugend und Senioren

Anne Schneider, Leiterin der Jugendfeuerwehr, zeigte sich erfreut über die positive Entwicklung ihrer insgesamt 39 Zöglinge. Ihr Ausbildungsstand sei sehr gut und lasse auf eine sichere Zukunft hoffen.

Die 89 Kameraden der Altersabteilung sind trotz ihrer geringer werdenden Zahl – 2018 waren es 132 – laut Obmann Bernhard Schöpflin noch recht aktiv, auch wenn das Löschen von Bränden nicht mehr zu ihren Aufgaben gehört.

Ausblick

Im Ausblick auf das Jahr 2022 stehen eine Drehleiterinspektion, ein Ersatzfahrzeug für die Abteilung Sitzenkirch sowie ein Stapler für das Gerätehaus Kandern auf der Agenda. Außerdem soll bei der Stadt eine 50-Prozent-Stelle für einen hauptamtlichen Gerätewart geschaffen werden.

Grußworte

Die neue Dienstherrin der Feuerwehr Kandern, Bürgermeisterin Simone Penner, sagte ihre volle Unterstützung zu.

Ehrungen

Ganz besonders geehrt wurden die früheren Abteilungskommandanten Bernd Pichl von Sitzenkirch und Wilfried Hurst aus Feuerbach. Sie wurden für ihre hohen Verdienste im Ehrenamt zu Ehrenabteilungskommandanten ernannt.

Für 15 Jahre Mitgliedschaft mit dem bronzenen Ehrenkreuz ausgezeichnet wurden: Jörg Schlachter, Michael Leipelt-Müller, Thomas Aescht, Steffen Oßwald, Peter Imm, Max Zizer, Jonas Vollmer, Patrick Schmidt und Patrick Skoruppa.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten das Ehrenkreuz in Silber: Jens Probst, Stephan Lievert, Matthias Güthlin, Florian Sprich, Marcel Schneider, Thomas Wilhelm, Markus Strohmeier, Wolfgang Schmidt, Rainer Homberger, Friedrich Geitlinger, Andreas Meier, Rainer Bammerlin, Markus Braun und Bruno Brombacher.

Für 40 Jahre mit dem goldenen Ehrenkreuz dekoriert wurden Bernd Pichl, Wilfried Bürgin und Gerhard Probst.

Wahlen

Im Vorfeld per Briefwahl: Abteilungskommandant Sitzenkirch Jürgen Eichin (für Bernd Pichl), 1. und 2. stellvertretender Kommandant Gerhard Roth (neu) und Jonas Vollmer (wie bisher), Schriftführer Jörg Schlachter (neu), Jugendgruppenleiter Kandern Julian Endters (neu), Leiter der Ersthelfergruppe Christophe Barecca (wie bisher), Kommandant der Gesamtwehr Günter Lenke (wie bisher), 1. und 2. stellvertretender Kommandant Matthias Meisinger (für Matthias Puchtler) und Dietmar Wieber (für Jens Probst). Aktuell: Kassenprüfer Valentin Reimold für Tobias Mäder.

Beförderungen

Christophe Barreca wurde zum Brandmeister befördert; Sven Hellstern, Christoph Brombacher und Markus Forsthuber wurden zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt sowie Miriam Scherer zur Oberfeuerwehrfrau; Tobi Strohmeier, Jonas Greßlin und Marco Forsthuber wurden zu Oberfeuerwehrmännern ernannt. Zum Feuerwehrmann befördert wurden Valentin Reimold, Laurenz Arnold, Patrick Auffermann, Max Gehling und Waldemar Weiz.

Mitglieder: 302, davon 174 Aktive, 39 in der Jugendfeuerwehr und 89 in der Altersabteilung. Es gab zwölf Neuaufnahmen sowie zwei Übertritte in die Altersabteilung. Verstorben waren 15 Mitglieder.

Info rmationen und Kontakt: www.feuerwehr-kandern.de

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