Kandern Breitband und dazu der ganze Rest

Alexandra Günzschel
Auch Buswartehäuschen am Rathaus sollen im Zuge der Sanierung der Breitestraße entstehen. Foto: zVg/Planungsbüro Süd-West

Gemeinderat: Große Pläne für Sitzenkirch abgesegnet / Bushaltestellen, Regenwasserkanäle und mehr

Kandern-Sitzenkirch - Es könnte der ganz große Wurf für Sitzenkirch werden: Der kleine Kanderner Ortsteil soll im Zuge des Breitbandausbaus nicht nur eine sanierte Landstraße, eine neue Straßenbeleuchtung und Entwässerung erhalten, sondern auch Gehwege samt Bushaltestellen mit Wartehäuschen. Bürgermeisterin Simone Penner spricht von einer einmaligen Chance.

Unter Federführung der Stadt Kandern wird die stark beschädigte Breitestraße (L 132) gemeinsam mit dem Land saniert. Geplant ist jetzt ein Vollausbau anstelle nur eines neuen Deckbelags, wie schon seit einigen Jahren vorgesehen. Über Einzelheiten zum Gesamtprojekt informierte in der Gemeinderatssitzung am Montag Thomas Hoffmann vom Planungsbüro Südwest.

Beschlossen wurde bereits, dass mit der Verlegung der Breitbandleerrohre durch den Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis auch neue Stromversorgungskabel sowie Leitungen für die städtische Beleuchtung mit verlegt werden sollen. Man will weg von der in Sitzenkirch noch verbreiteten Verkabelung über Dach.

Im Zuge dieser Baumaßnahmen soll die Breitestraße dazu noch eine qualifizierte Oberflächen- und Straßenentwässerung erhalten. Vorsorglich will man zudem die Wasserversorgung erneuern.

Mehr Lebensqualität

Zu diesen unterirdischen Maßnahmen kommen solche, die im Ort ersichtlich für mehr Lebensqualität sorgen werden. Geplant ist, entlang der Landstraße einen durchgehenden Gehweg zu erstellen, damit sich Fußgänger, insbesondere Kinder, geschützter im Straßenraum bewegen können. Die Anwohner, die dafür Teile ihrer Grundstücke abtreten müssten, haben sich allesamt dazu bereit erklärt, wie zu erfahren war.

Begleitend dazu sind die beiden eingangs erwähnten überdachten Bushaltestellen beim Rathaus geplant. Darüber hinaus soll der Platz beim Dorfbrunnen gestalterisch verschönert werden.

Tempo 30 kommt für die Landstraße offenbar nicht in Frage. Denkbar wäre aber ein Fußgängerüberweg, der jedoch zunächst eine Verkehrszählung erfordert.

Der Beschluss

Der Gemeinderat hat jetzt einstimmig beschlossen, dass die für das Projekt erforderlichen Mittel in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro in den Haushalt 2021 eingestellt werden sollen. Außerdem, so ein weiterer einstimmiger Beschluss, will die Stadt die Aufnahme in das LGVFG-Förderprogramm (Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) beantragen. Auch ein Antrag auf Förderung aus dem Ausgleichstock über 150 000 Euro soll gestellt werden. Der städtische Haushalt wäre nach Abzug dieser Zuschüsse nur noch mit rund 533 500 Euro belastet.

Sicherlich sinnvoll wäre es, im Zuge dieser Maßnahmen auch die Stichstraße „In der Neumatt“ mit in den Blick zu nehmen. Hier bestehen Mängel bei der Oberflächenentwässerung, weshalb ein neuer Regenwasserkanal erstellt werden soll, der dann über die Breitestraße abfließt. Vorsorglich soll auch hier im Zuge der Neuverlegung von Breitband-, Strom- und Beleuchtungskabeln die Wasserleitung erneuert werden.

Rund 300 000 Euro wurden für diese Maßnahmen veranschlagt. Der Gemeinderat will sie nur dann angehen, wenn die angespannte Haushaltslage dies auch zulässt.

Der Zeitplan

Um die Synergieeffekte mit dem Breitbandausbau auch nutzen zu können, soll mit den Maßnahmen im kommenden Sommer begonnen werden. Hoffmann schätzt, dass die Arbeiten ein Jahr dauern werden.

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