Kandern Buchhandlung Berger bald in neuer Hand

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Thomas Schmidt (links) mit Marianne Berger und ihrem Ehemann Detlef unter dem alten Firmenschild Foto: Reinhard Cremer

Geschäftswelt: Thomas Schmidt führt das Geschäft als „BuchEule Kandern“ weiter

Kandern (cre). Aus der „Buchhandlung Berger“ wird „BuchEule Kandern“. Marianne Berger und ihr Ehemann Detlef Berger, der seit seiner Pensionierung seine Frau im Geschäft unterstützt hat, werden die Buchhandlung im Zentrum Kanderns nach gut 30 Jahren an einen Nachfolger übergeben.

Schwierige Nachfolger-Suche

Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger gestaltete sich schwierig. Mehrere Monate sah es so aus, als sollte ein weiteres eingesessenes Geschäft in Kandern für immer seine Tore schließen. Trotz Aushang im Laden und unter anderem der Suche im Internet tat sich lange nichts.

Bis vor wenigen Wochen. Plötzlich hatte sich tatsächlich ein ernst zu nehmender Bewerber gemeldet. Dieser hatte sich bereits im Herbst – quasi inkognito – den Laden angeschaut. Sein Name: Thomas Schmidt.

Schmidt ist gelernter Buchhändler. Von 2003 bis 2005 absolvierte er eine Lehre in der „Stephanus Buchhandlung“ in Karlsruhe, in der er bis jetzt ununterbrochen tätig war. Aber schon länger habe er sich nach einer passenden Gelegenheit umgesehen, sich mit einer eigenen Buchhandlung selbstständig zu machen, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

"Besonderer Glücksfall"

Dass es nun die Buchhandlung Berger geworden ist, ist ein besonderer Glücksfall, da Schmidt aus Lörrach stammt und seine Eltern dort immer noch wohnen.

Apropos wohnen: Bergers hatten sich bereits per Inserat nach einer Wohnung in Kandern für ihren Nachfolger umgesehen. Gleich mehrere Angebote seien eingegangen, erzählt Detlef Berger. Und wie es ausschaut, scheint Schmidt fündig geworden zu sein.

"Leise Eröffnung" für „BuchEule Kandern“ geplant

Für den 1. Juli, ein Freitag, plant der neue Inhaber, eine „leise Eröffnung“ der Buchhandlung, die dann den Namen „BuchEule Kandern“ tragen wird.

Schmidt ist sich im Klaren darüber, dass auch er das Rad des Bücherverkaufens nicht neu erfinden kann. Doch einiges will der 47-Jährige schon ändern. Dafür habe er extra, bevor er sich zur Übernahme entschied, eine vom Börsenverein des Buchhandels organisierte Gründerberatung eingeholt, berichtet er.

Und: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ sagt er hinsichtlich seines Alters und der Möglichkeit, jetzt noch etwas Neues zu beginnen.

Schulbuchbestellungen und Bücher des „Nachmittagsmarkts"

Sein Angebot soll unter anderem Schulbuchbestellungen und Bücher des „Nachmittagsmarkts“ beinhalten. Letzteres ist eine branchenübliche Bezeichnung für Sachbücher, mit denen Kinder auch außerhalb der Schule ihr Wissen und ihre Kenntnisse in verschiedenen Bereichen verbessern können.

Schmidt ist der Einkaufsgenossenschaft Buchhandel beigetreten. Davon verspricht er sich, gewünschte Bücher für die Auslage ebenso schnell zu bekommen wie bestellte Lieferungen für seine Kunden – nämlich bereits am nächsten Tag.

Ansonsten wird sein Angebot auch weiterhin Taschenbücher, Krimis, Kinder- und Jugendliteratur sowie Naturführer und Bücher zur Gartenpflege umfassen.

Online-Shop, Non-Book-Bereich und Lesungen

Auch ein Online-Shop wird zu seinem Leistungsportfolio gehören. Im Non-Book-Bereich will Schmidt unter anderem auch DVDs, e-books und das dazugehörige Lesegerät sowie Kleingeschenk-Artikel anbieten. Auf Postkarten brauchen die Kunden auch weiterhin nicht verzichten.

Geplant sind darüber hinaus Lesungen in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek. Auch will Schmidt zum Beispiel im „Theater im Hof“ in Riedlingen Büchertische mit auf die jeweilige Veranstaltung ausgerichtetem Sortiment anbieten. Ebenso kann er sich Bücherkisten für Kindergärten vorstellen.

Marianne Berger wehrt auf die Frage, ob sie denn gelegentlich aushelfen werde, vehement ab. „Am 19. Juni, dem Städtlitag, stehe ich zum letzten Mal hinter dem Tresen. Damit ist dann für mich das Kapitel Buchhandlung, so schön es auch war, abgeschlossen.“

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