Kandern Bürger üben scharfe Kritik

Weiler Zeitung

Friedhof: Mächtige Zedern gefällt / Keine Schattenplätze mehr

Schallbach (sih). Die mächtigen Zedern auf Schallbachs Friedhof sind Geschichte. Sie wurden gefällt und verbrannt. In der Gemeinderatssitzung äußerten nun drei Bürger scharfe Kritik an der Vorgehensweise der Gemeinde. „Es ist alles kaputt da oben – und schön sah es von Anfang an nicht aus“, sagte eine Bürgerin, eine andere meinte: „Ich finde es eine Schande. Die ganze Struktur des Friedhofs leidet darunter.“

19 Zuhörer verfolgten die Sitzung. Zuletzt bat Gemeinderat Christian Iselin darum, den Bürgern das Wort zum Thema „Friedhof“ zu erteilen. Bislang hatte es öffentliche Kritik nur in Form von Leserbriefen gegeben. Benedikt Hitzfeld stellte fest, viele Schallbacher würden die schönen Bäume vermissen, die Neubepflanzung mit Eiben und Winterschneeball sei „mickrig“ und teilweise erfroren. Hitzfeld schlug vor, mindestens vier neue Bäume auf dem Friedhof zu pflanzen. 2000 Euro würde ein Baum mit 20 Zentimeter Stammumfang kosten. Er selbst sei bereit, einen Baum zu finanzieren.

Ein unbekannter Spender hatte im vergangenen Februar dem Gemeinderat vorgeschlagen, die Kosten für das Fällen der fünf rund 15 Meter hohen Friedhofszedern und die von ihm gewünschte Neubepflanzung zu übernehmen. Laut Einschätzung von Bürgermeister Martin Gräßlin hätten die Zedern in etwa zehn Jahren ohnehin gefällt werden müssen. Um der Gemeinde künftige Kosten zu ersparen, hatte der Rat mit Regina Wagners Gegenstimme das Angebot des Spenders angenommen. Die Neubepflanzung nahm die Schallbacher Gärtnerei Ruckdäschel vor. Die Eiben, so Daniel Rückdäschel bei der Präsentation der Sträucher im Februar, würden maximal fünf Meter und die Winterschneeballsträucher dreieinhalb Meter hoch.

Es gibt nun keine Schattenplätze mehr auf dem Friedhof. Man hätte keinesfalls alle Bäume auf einmal fällen dürfen, so der Tenor der erbosten Bürger. Bürgermeister Gräßlin sagte, eine der Zedern sei in einem kritischen Zustand gewesen und bei Sturm hätte einer der Bäume umfallen können. 2018, so Gräßlin, gebe es kein Budget für die Neubepflanzung, doch in den Haushalt 2019 könne man die Mittel einstellen. Da man die Kosten für die Bepflanzung mit neuen Bäumen auf die Friedhofsgebühren umlegen müsse, sei in der Folge mit höheren Gebühren zu rechnen, meinte Gräßlin. Die Bürger könnten der Verwaltung gern Vorschläge zur Neugestaltung der Bepflanzung vorlegen.

„Leider waren wir zu voreilig“, fand Gemeinderat Florian Grether selbstkritisch. Für baldigen Sonnen- und Regenschutz schlug ein Bürger die Errichtung einer offenen Blockhütte mit Bank links vom Friedhofseingang vor.

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