Kandern Charme der 50er Jahre kommt an

Weiler Zeitung

Kino: Themenwochenende lockt Fans der Filmklassiker nach Kandern / Veranstalter „positiv überrascht“

Das Themenwochenende im Kino Kandern mit den Filmen ist bei einem interessierten Publikum gut angekommen. An die 100 Fans der 1950er Jahre besuchten die Vorstellungen.

Von Jutta Schütz

Kandern. Es gibt wirklich Leute, die noch keinen Hitchcock-Film gesehen haben: Ein junger Radfahrer, der spontan ein Ticket kaufte, gehörte dazu. „Ich kenne keinen Hitchcock-Film, nur von ‚Die Vögel‘ habe ich etwas gehört“, berichtete er.

Peter und Annette Windhausen aus Lörrach stellten dagegen fest: „Wir kennen James Dean- und Hitchcock-Filme nur aus dem Fernsehen – das hier ist mal die Möglichkeit, sie auf der Leinwand zu sehen.“ „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ sei eigentlich immer noch ein aktueller Film – auch für die heutige Jugend, denn junge Menschen, die spektakulär nach Anerkennung suchen, gebe es auch heute noch, fanden Windhausen und andere Kinobesucher.

„Windy“, ein Kinobesucher aus Neuenburg, der nur seinen „Künstlernamen“ nennen wollte, und seine Freundin „leben die 50er Jahre auch daheim“. „Ich habe sechs Autos aus der Zeit, wie zum Beispiel einen Chrysler Imperial und ein Oldmobile“, erzählte „Windy“. Das Haus des Paars – das leider nicht aus den 50ern, sondern aus den 70ern stammt (O-Ton-Windy) – ist komplett im Stil der 50er eingerichtet – samt alter Küche, Brotmaschine zum Drehen und bis vor Kurzem auch einem mehr als 60 Jahre alten General Electric Kühlschrank. „Ich habe auch kein Handy, und zu Hause steht ein Telefon mit Wahlscheibe“, berichtete der Neuenburger.

Die Idee, drei in den 50er Jahren gedrehte Filme sowie dazu Woody Allens neuen Streifen „Wonder Wheel“, der in den 50er Jahren spielt, zu zeigen, hatte der Vorstand des Kanderner Kinovereins gefasst, um die Ausstellung „Keramik der 1950er Jahre“ im Heimat- und Keramikmuseum Kandern zu unterstützen. „Wir waren uns nicht sicher, ob wir ein Publikum finden, das die Filme sehen will – und wurden positiv überrascht. Gleich der erste Film – mit James Dean – zog überraschend viele Leute an“, berichtete Christina Carstea, die regelmäßig im Kino an der Kasse sitzt.

Im „Doppelten Lottchen“ saßen viele Bürger, die im Seniorenheim leben, und die Hitchcock-Verfilmung zog, wie bereits erwähnt, sogar Publikum aus Lörrach und Neuenburg an.

Nur „Wonder Wheel“ hatte weniger Zuschauer. Viele konnten wohl mit dem neuen Woody-Allen-Film trotz Starbesetzung mit Jim Belushi und Kate Winslet noch nichts anfangen.

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