Chillen, Kicken und Beachvolleyball

Von Silke Hartenstein

Der Kanderner Ortsteil Holzen mit seinen rund 600 Einwohnern ist klein, die Busverbindungen nach Lörrach und Basel sind, freundlich ausgedrückt, suboptimal. Wer hier vom Nachtleben in der Stadt träumt, braucht ein Auto, ansonsten muss er eben weiter träumen. Doch in dem Kanderner Ortsteil gibt es einen Jugendtreff und ein Angebot zum Sporttreiben und Chillen, das in etlichen größeren Orten fehlt.

Auf dem Holzener Sportplatz kann man kicken, Beachvolleyball spielen und jetzt auch Basketball. Zehn Teenager zwischen 16 un 19 Jahren legten dieses Basketballfeld in Eigeninitiative und Eigenleistung an. Über 15 Samstage hinweg war hier Arbeit angesagt, am vergangenen Samstag dann feierte das Dorf den neuen Platz.

Die Lage auf dem etwas außerhalb gelegenen Sportplatz ist optimal, die nächsten Wohnhäuser sind ebenso wie die Kreisstraße ein gutes Stück entfernt, ein kleiner Bach fließt vorbei, hohe Bäume spenden bei Bedarf Schatten – auch auf dem Basketballfeld. Tom Krebs ist einer der zehn Jugendlichen, die hier mit anpackten. Die Idee, so erzählt er, kam von den Besuchern des Jugendtreffs, der in einem Raum im Rathaus untergebracht ist. „Wir sind dann auf Holzens Kinder- und Jugendförderverein zugegangen und sagten: Wir wollen ein Basketballfeld haben“. Der Vorstand des Fördervereins fand die Idee gut. „Wir wollten was für die älteren Kinder und Jugendlichen in Holzen machen“, sagt die Vorsitzende Franziska Kammerer. Also spendierte der Verein das Material, den Rest erledigten die Jugendlichen – wobei es gut war, dass einer von ihnen, Pascal Kammerer, erstens Maurerazubi ist und zweitens familiäre Beziehungen zum Bauunternehmen Kammerer in Efringen-Kirchen hat. Das Unternehmen stellte Bagger, Radlader, Lkw und Rüttelplatte zur Verfügung, den Erdaushub transportierten die Jungs vom Land mit Traktoren ab und Pascal Kammerer machte den Bauleiter. „Er hat uns immer gesagt, was wir machen sollen“, erzählt Tom und lacht. „Es war eine große Mühe, die Steine zu verlegen“, findet der jüngste Helfer, Kevin Attinger: „Aber es lief eigentlich zackzack, jeder hat mitgeholfen. Es hat sich gelohnt“. Das Ergebnis der Gemeinschaftsaktion ist ein 9 mal 12,5 Meter großes mit Verbundsteinen gepflastertes Spielfeld samt TÜV-geprüftem Basketballkorb. Und dieses Spielfeld wurde am Einweihungstag kräftig bespielt, auch kleine Kinder waren mit Begeisterung dabei. Eigeninitiativ, wie sie nun mal sind, kümmerten sich die Teenager vom Jugendtreff beim Einweihungsfest auch um die Bewirtung mit Steaks, Würstchen, Kuchen und Getränken – und der Reinerlös ist vorgesehen für die Renovierung ihres Jugendraums.