Kandern Comeback für Gemeinschaftsunterkunft

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Die Gemeinschaftsunterkunft in Kandern beim Schwimmbad hatte bereits ausgedient. Im Jahr 2018 wurde sie abgebaut. Nun soll sie wieder aufgebaut werden. Foto: Alexandra Günzschel

Flüchtlinge: Containersiedlung beim Schwimmbad soll erneut aufgebaut werden 

Kandern (wz/ag). Der Landkreis plant, die ehemalige Flüchtlingsunterkunft in Kandern beim Schwimmbad wieder in Betrieb zu nehmen. Im Jahr 2016 wurde die Containersiedlung erstmals errichtet – und zwei Jahre später wieder abgebaut.

Hintergrund ist die seit einiger Zeit wieder spürbar angestiegene Zahl an zugewiesenen Asylsuchenden im Landkreis Lörrach, wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamts heißt. So wurden dem Landkreis im November 61 Personen zur vorläufigen Unterbringung zugewiesen. Mit weiteren Zuweisungen in ähnlicher Größenordnung wird gerechnet.

„Angesichts dieser Entwicklung werden die 412 Plätze in den drei bestehenden Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises in Rheinfelden, Efringen-Kirchen und Schopfheim bis Ende des Jahres voll belegt sein“, begründet das Landratsamt diesen Schritt. Die Gemeinschaftsunterkunft beim Schwimmbad könnte bereits im Januar bezugsfertig sein, heißt es weiter. Sie würde Platz für rund 100 Geflüchtete bieten. Die Nutzung der Unterkunft ist vorerst für 18 Monate geplant.

Für den Standort spricht aus Sicht des Landkreises, dass aufgrund der teilweise noch vorhandenen Infrastruktur eine schnelle Inbetriebnahme möglich ist. Auch die positiven Erfahrungen aus der Vergangenheit vor Ort, vor allem das große ehrenamtliche Engagement und die guten Gegebenheiten durch das Grundstück, seien wichtige Faktoren für den Standort in Kandern, teilt die Behörde mit.

Großes ehrenamtliches Engagement und schnelle Inbetriebnahme möglich

Die Stadt Kandern plant derweil weiter den Neubau eines Mehrfamilienhauses für die Anschlussunterbringung in der Kandermatt. Eine Containersiedlung wollte man in der Stadt eigentlich nicht mehr haben. Die aktuellen Planungsergebnisse für das Mehrfamilienhaus sollen am Montag, 13. Dezember, im Gemeinderat vorgestellt werden.

Auf der Tagesordnung steht aber auch schon die geplante vorläufige Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft am alten Standort. Konkret geht es dabei um die Frage, ob die Fläche dem Landkreis erneut für eine temporäre Unterkunft zur Verfügung gestellt werden soll. Bürgermeisterin Simone Penner würde dann ermächtigt, einen entsprechenden Pachtvertrag für zwei Jahre zu schließen.

Sollte die Entscheidung des Gemeinderats zugunsten der Unterkunft ausfallen, ist geplant, eine Informationsveranstaltung für die Einwohner zu organisieren.

Um die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft wird sich direkt vor Ort die Sozialbetreuung kümmern, weiterhin wird durch den Landkreis eine Heimleitung und ein Hausmeister sowie ein Sicherheitsdienst für die Unterkunft gestellt, erklärt das Landratsamt. Die Aufwendungen für das gesamte Personal trägt der Landkreis, die wiederum durch das Land erstatten werden.

Bereits Anfang November habe der Landkreis alle kurzfristig verfügbaren Möglichkeiten für weitere Unterbringungsplätze geprüft. Dabei sei sowohl die zeitliche, als auch die bauliche Realisierbarkeit möglicher Standorte in den Blick genommen worden, heißt es.

Nach ersten Sondierungsgesprächen habe sich Kanderns Bürgermeisterin dem Anliegen gegenüber offen gezeigt.

Nun muss das Vorhaben zunächst den Gemeinderat passieren.

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