Von Walter Bronner
In der Hitze beim Chanderli-Jubiläum drohten sich die Schienen zu verbiegen / Sonntag brachte mehr Gäste
Von Walter Bronner
Kandern. Die brütende Hitze, die am Wochenende das Fest zum „120-Jährigen“ der Kandertalbahn beherrschte, bereitete den Dampfzugfreunden des gastgebenden Fördervereins zusätzliche Arbeit. Dazu kam, dass sich am Samstag weniger Fahrgäste als erhofft einfanden, was erst durch den Sonntag wieder aufgefangen wurde.
Die Fahrten mit dem sogenannten Kittel-Triebwagen waren zwar weitgehend ausgebucht, doch in den Waggons hinter der Lok BBÖ 378.78 blieben noch viele Plätze frei. Zusätzliche Probleme bereiteten die extrem aufgeheizten Schienen, die sich stellenweise zu verbiegen drohten und deshalb mit kalten Wassergüssen heruntergekühlt werden mussten.
Speziell im Bereich des Wollbacher Bahnhofs wurde es zeitweise kritisch mit dem Zustand der Geleise. Tatsächlich gab es auch zwei Brände auf den Gleisen der Kandertalbahn (siehe Nachricht unten links). Kalt geduscht werden musste mehrfach auch das Dach des Bewirtungszeltes, um die darunter gestaute Bullenhitze auf erträgliche Temperaturen zu senken.
Züge in groß, klein und Miniatur
Doch von solchen unwägbaren Problem-Einsätzen der Bähnli-Aktivisten merkten die Festgäste kaum etwas. Sie genossen nach oder vor dem Nostalgietrip in historischen Vehikeln das breitgefächerte Unterhaltungsangebot und die diversen Präsentationen.
Den musikalischen Teil bestritt am Samstagnachmittag die „Pepper & Swing-Band“ mit aufmunterndem Dixie- und Ragtime-Sound. Und am Sonntag spielten und sangen die Wollbacher „Dampfband“ und der Männerchor des „Südstadtteils“ klangsinnlich und tapfer gegen die Hitze an. Auch nutzten sie das historische Rollmaterial als willkommene Kulisse für ein Foto-Shooting.
Gezückte Kameras auch sonst überall, wo es etwas zu sehen oder zu erleben gab, wie die begehrten Führerstands-Fahrten in einem der dampfenden Stahlrösser oder die Runden, die die jüngsten Festbesucher mit dem Diesel-Kleinlok-Zügli absolvieren durften. In der großen Werkstatthalle konnten die Besucher imponierende Gerätschaften, Restaurierungs-Objekte und Ersatzteile bestaunen, darunter eine mobile Drehbühne für sanierungsbedürftigen Lokomotiven und Waggons.
Hochinteressant waren auch die hier präsentierten Sonderausstellungen mit Modelleisenbahnen in apart gestalteten Miniaturlandschaften, darunter etliche kostbare Sammlerstücke. Die Bastelecke für Kinder war ebenfalls immer gut besetzt.