Kandern Das Kandertal im Porträt

Weiler Zeitung
Eine Gegend mit landschaftlichem Liebreiz ist das Kandertal, hier ein Blick auf Pfarrhaus und Kirche in Schallbach.Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Kandertal (os). Ein fruchtbarer, landschaftlich reizvoller Landstrich ist das Kandertal: der

Kandertal (os). Ein fruchtbarer, landschaftlich reizvoller Landstrich ist das Kandertal: der Bereich zwischen dem Binzener Dreispitz und den Malsburg-Marzeller Höhen. Vielfalt in vielerlei Hinsicht prägt diesen Teil des Landkreises.

Während im unteren Bereich die typische Markgräfler Landschaft vorherrscht, wird es weiter oben im Kandertal fast schon mittelgebirgig, der Südschwarzwald lässt hier grüßen. Entsprechend dieser Topografie ist auch die Infrastruktur unterschiedlich – überall aber ruhig und beschaulich und eingebettet in eine Gegend, in der es sich gut leben lässt.

Am Binzener Dreispitz befindet sich der regionale Verkehrsknotenpunkt. Das Dorf Binzen selbst hat sich zumindest im Dorfkern ländliches Flair bewahrt. Drumherum, vom langjährigen Bürgermeister Fritz Schweigler (1956 bis 1989 im Amt) angestoßen und von seinem Nachfolger Ulrich May (1989 bis 2012 im Amt) weitgehend abgeschlossen, entstanden größere Wohngebiete, deren Lückenschluss der kürzlich wiedergewählte Bürgermeister Andreas Schneucker jetzt vollenden kann.

Im Vorjahr konnte Binzen mit dem neuen Sportareal, einem Sieben-Millionen-Euro-Projekt, die größte kommunale Baumaßnahme seit Jahren abschließen. Gleichzeitig ermöglicht die Verlegung des Sportareals die Schaffung neuen Wohnraums dort, wo bisher noch Fußballplätze waren.

Binzen bildet mit den Nachbarorten Eimeldingen, Wittlingen, Rümmingen, Schallbach und Fischingen den Verwaltungsverband Vorderes Kandertal mit Binzens Bürgermeister als Vorsitzendem.

Eimeldingen hat ähnlich wie Binzen größere Gewerbegebiete sowie eine recht ausgeprägte gewerbliche Infrastruktur. Das Verwaltungsteam um Bürgermeister Oliver Friebolin konnte 2018 ein neues Rathaus in Betrieb nehmen. Fischingen, Schallbach, Wittlingen und Rümmingen sind ländliche Dörfer geblieben, obwohl sie in den vergangenen Jahrzehnten teilweise starke Bevölkerungszuwächse durch Neubürger erzielten.

In Rümmingen entstand gleich ein Groß-Wohnprojekt, das „Markgräfler Ensemble“. Die Kommune hat dazu in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, in Gemeindehalle, Schule und Dorfplatz abgeschlossen. Derzeit ist die von Teilen der Bevölkerung gewünschte, von anderen dagegen abgelehnte Teilortsumfahrung das beherrschende kommunalpolitische Thema.

Weiter hinten im Kandertal hat Kandern, die Kernstadt, klare Zentrumsfunktion. Die Ortsteile Wollbach, Holzen, Tannenkirch, Feuerbach, Sitzenkirch und Riedlingen sind allesamt schmucke Dörfer geblieben. Mit mehr oder weniger ausgeprägter Land- und Weinwirtschaft sind sie zunehmend gefragte Wohngemeinden.

In Kandern, wo seit dem Frühjahr mit Simone Penner als Nachfolgerin von Christian Renkert eine Frau an der Rathaus-Spitze steht, hat es so ziemlich alles, was man braucht. Die örtliche Geschäftswelt und deren Dachorganisation Werbering ist stark engagiert. Allerdings mussten viele Zusatzangebote in diesem Jahr coronabedingt ausfallen.

Wie die heutige Stadt Kandern und der Verwaltungsverband Vorderes Kandertal entstand auch Malsburg-Marzell im Zuge der Gemeindereform vor 46 Jahren. Malsburg-Marzell bildet mit Kandern eine Verwaltungsgemeinschaft und gilt mit seinen 25 Quadratkilometern Fläche als eine der von der Ausdehnung her größten Gemeinden im Kreis Lörrach. In Malsburg-Marzell und den Weilern Vogelbach, Käsacker, Lütschenbach und Kaltenbach hat angesichts eines Waldbestandes von beinahe drei Vierteln der Gemarkungsfläche die Forstwirtschaft eine starke Stellung. Überregional bekannt ist auch der rötlich schimmernde Malsburger Granit, der in zwei Steinbrüchen abgebaut wird. Die Qualität der Luft auf den Höhen hat hier schon vor mehr als 100 Jahren ein Lungensanatorium ansässig werden lassen, dass nach größeren Umbaumaßnahmen eine moderne Reha-Klinik geworden ist.

Das gesamte Kandertal ist nicht nur ein schöner Ort zum Leben, sondern auch bekannt und geschätzt als Wander-, Naherholungs- und Ausflugsziel. Die Gegend um den Hochblauen, Themenwege wie das Wiiwegli in Tannenkirch, aber auch die Museumsbahn „Chanderli“ ziehen viele Besucher von auswärts an. In Sachen sportlicher Freizeitgestaltung gelten der Kanderner Golfplatz, Kanderns Schwimmbad, aber auch die Loipen und Skiwanderwege des Nordic-Aktiv-Zentrums Lipple-Kreuzweg als Glanzlichter. Lebensqualität und dörflichen Zusammenhalt gewährleisten im ganzen Kandertal die vielen Vereine genauso wie die ob ihrer Qualität und Bandbreite geschätzte Gastronomie zwischen Binzen und Malsburg-Marzell.

Auch die diversen Festivitäten wie Dorffeste oder Weihnachtsmärkte zählen üblicherweise zu den Pfunden, mit denen der gastliche Bereich zwischen dem Dreispitz und Marzells Höhen wuchern kann. Allerdings sind diese aus den bekannten Gründen derzeit nur eingeschränkt möglich. Die Kandertäler müssen deshalb nun wohl auf das kommende Jahr hoffen.

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