Kandern Das Mittelalter lässt grüßen

Weiler Zeitung
So sieht es aus: das neue Häs der Chanderner Hexen. Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Fasnacht: Chanderner Hexen präsentieren neues Häs / Die Kluft zum närrischen Jubiläum erneuert

Zum umjubelten Glanzpunkt beim Hexenball geriet die Vorstellung des neuen Häs‘ der Chanderner Hexen. Anlass der Anschaffung war das 33-jährige Bestehen der Clique. Mit einer spannenden Inszenierung gegen Mitternacht erfreuten die Hexen ihre Anhänger, die sich zu Hunderten eingefunden hatten.

Von Ines Bode

Kandern. Ähnlich dem Einmarsch eines Boxchampions kündigten Licht, Nebel, Feuersalven auf der Bühne und lautstarke Akustik den Auftritt an. Wie ein Stargast wurde die neue Hex – genauer ein Hexentrio – durchs Publikum geführt, um sich zur Schau zu stellen. Da wurde geknipst und gefilmt, was das Zeug hielt. Sozialer Aspekt des Jubiläumsballs: Fotograf Arben Djokay spendete 150 Euro an den Kindergarten Tannenkirch.

Jedes Detail geriet in den Fokus: Farblich beibehalten wurde das traditionelle Schwarz, stets von wechselndem Rotton begleitet. Einen Hingucker stellte die neue Weste mit parallel verlaufendem Lederbesatz dar, angelehnt an eine bäuerliche Mittelaltertracht, wie Sascha Barny mitteilte. Der Vorsitzende der Chanderner Hexen erwähnt die Qualität des Materials, das Leder sei natürlich echt, alles sei in Handarbeit gefertigt.

Heraus kam eine edel wirkende Hexenkluft, die ihren Preis hatte. Erstmals tragen die Hexen statt der Finken robuste Lederschuhe. Die Investition für die 40 Aktiven habe sich gelohnt, betont Barny, um noch anzufügen, alle elf Jahre werde das Häs erneuert.

Die Vorgänger-Varianten wurden zum Auftakt der Bühnenshow beim Ball in der Kandertalhalle gezeigt. Dadurch wurde die optische Entwicklung des Fasnachtsverein deutlich. Signalrot leuchtete zunächst die Schürze des Kleids. Elf Jahre später rückte die Mähne ins Blickfeld, geziert von schwarzem Spitzhut. Die nächste Ära bot einen auffallend kurzen, schwarzen Rock, den große Zacken säumten.

Stark involviert in diese Entwicklung war Gründungsmitglied Marlies Walter, bei der die sprichwörtlichen Fäden zusammenliefen. Ebenfalls zum Gründerkreis gehören Michaela Franzke und Volker Wagner. Wagner und Walter hatten jeweils ein Dutzend Jahre den Vorsitz inne. Alle drei bilanzieren im Rückblick auf die 33 Jahre eine Vielzahl unvergessener Ereignisse.

Darüber hinaus wurde ein Stück Kanderner Fasnachtsgeschichte geschrieben. Los ging’s mit 25 Gründerhexen, die eigentlich der FC Kandern vereinte. Damals wollte man abseits sportlicher Belange etwas zur Fünften Jahreszeit beitragen. Im Vergleich zu heute sei alles überschaubarer gewesen, sagt Wagner, die Saison bestand aus weit weniger Terminen. „Das waren keine zwei Wochen“, erinnert sich Franzke.

Angesprochen auf lustige Momente spricht Wagner von seiner Verabschiedung – ein internes Konfettibad. Die Saison war vorbei, und überraschender Weise war noch sehr viel Konfetti übrig, schmunzelte er.

Ein anderes Ritual sehe vor, dass der Cliquenchef bei Auswärtsterminen die Halle kontrolliert, damit keine Hexe den Bus verpasst. Und Pascal Fellmann habe sein Amt derart genau genommen, dass er aus der Halle kam und nur noch die Rücklichter des Busses sah. Diese und weitere Anekdoten stärken das Miteinander, und das mache für Wagner das Vereinsleben aus.

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