Kandern Das Potenzial erst richtig erkannt

Weiler Zeitung

Leitbild: Der Werbering Kandern hat sich Ziele gesetzt: Starke Kundenorientierung / Tourismus fördern

Der Werbering hat gerufen und die Kanderner sind gekommen. Rund 120 Teilnehmer interessierten sich am Donnerstag im Ochsensaal für die Vorstellung des neuen Leitbilds der Geschäftsleute. Werbering-Vorsitzende Gerlinde Dziedo und Bürgermeister Christian Renkert zeigten sich in ihren Grußworten überwältigt.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. In Zusammenarbeit mit der Meyer & Koch Agentur für innovatives Stadtmarketing wurden an zwei Tagen die Vorstellungen für die Zukunft Kanderns in einem Leitbild zusammengefasst. „Erst dadurch wurde uns bewusst, was für ein Potenzial Kandern hat. Wir haben es auf einmal ganz anders wahrgenommen“, machte Gerlinde Dziedo neugierig auf die Veranstaltung. Der Bürgermeister stellte die Ziele des Werberings als wichtigen Bestandteil der Leitbildentwicklung für die gesamte Stadt dar. „Wir sehen uns vielen Herausforderungen gegenüber“, betonte Renkert.

Kunden kaufen gern in schönem Ambiente

Dann erklärten Wolfgang Koch von der Stadtmarketingagentur und Kaja Wohlschlegel, zweite Vorsitzende des Werberings, wie sich die Gewerbetreibenden in Zukunft aufstellen wollen. Koch wies auf die zunehmende Konkurrenz durch den Internethandel hin. Er machte deutlich, dass auch Unterzentren ein gewisses Kernsortiment abdecken sollten, um attraktiv zu bleiben. Wichtig fand er auch das gastronomische Angebot.

Einer Studie zum Kundenverhalten des Handelsverbands Deutschland zufolge schätzen Käufer vor allem das Ambiente in einer Stadt. Daran und an der Vielfalt soll weiter gearbeitet werden.

Das Leitbild soll Orientierung geben. Das machte Kaja Wohlschlegel bei der Vorstellung der Ziele klar. Der Werbering sieht sich als Netzwerk der Wirtschaft und will daran arbeiten, dass Kandern als „die“ Kunsthandwerkerstadt im Südwesten wahrgenommen wird. Weiterhin soll die Einzigartigkeit der lebendigen und kleinteiligen Innenstadt dafür sorgen, dass sich dort kreative Händler und Handwerker ansiedeln.

Auch der Tourismus wird als Chance begriffen. Kandern liegt als Etappenziel auf dem Westweg und der Werbering will das Profil der Stadt als besuchenswerten Ort – „als geschichtsträchtige, malerische und moderne Stadt im Markgräflerland“ – schärfen.

Profil schärfen als Kunsthandwerkerstadt

Das vorrangige Ziel soll das Engagement für den Kundennutzen sein. Dafür will man Mut für Neues aufbringen, aber auch nachhaltig mit dem Blick auf künftige Generationen handeln. „Ein toller Service, gute Beratung, ein Lächeln und ein nettes Wort“ machen dem Werbering zufolge den Unterschied. Um das zu erreichen, will man auch Schulungen anbieten.

Ziel: verlässliche Öffnungszeiten

Der Werbering wünscht sich die Ansiedlung eines Lidl- und Drogeriemarkts. Er verspricht sich davon, dass weniger Kaufkraft aus Kandern abwandert. Darüber hinaus will man nach Möglichkeit für verlässliche Öffnungszeiten sorgen, damit gerade Auswärtige nicht vor verschlossenen Türen stehen.

Für die Sommermonate wird über einen monatlichen Kunsthandwerkermarkt auf dem Blumenplatz nachgedacht. Damit will man Kunsthandwerker dauerhaft nach Kandern locken.

Der Blumenplatz soll an Aufenthaltsqualität gewinnen, ohne dass dort Parkplätze wegfallen. Weiterhin wird über zeitgemäße Gästehäuser, E-Bike-Ladestationen und Mountain-Bike-Trails nachgedacht. Auch ein August-Macke-Haus und ein Haus der Gesundheit stehen auf der Wunschliste.

Bei der Abstimmung über die neuen Leitlinien herrschte große Einigkeit. Marco Meyer von der Marketingagentur sah nur grüne Zettel, die von den Werbering-Mitgliedern selbstbewusst hochgehalten wurden.

Es sollen Arbeitsgruppen zu folgenden Themenfeldern gebildet werden: Leerstandsmanagement / Wirtschaftsförderer, Gelebte Stadtbildsatzung, Professionelle Pressearbeit, Ausbau der Digitalisierung für den Werbering, Servicestandards auffrischen, Märktekonzept, Handwerkskaufhaus, August Macke, Vereinsstruktur sowie ständiger Austausch mit der Verwaltung.

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