Kandern Dauereinsatz im Kandertal wegen umgestürzter Bäume

Weiler Zeitung
Viel zu tun gab es angesichts der Schneemengen für den Bauhof in Malsburg-Marzell. Foto: Birgit-Cathrin Duvall Foto: Weiler Zeitung

Wintereinbruch: Schneebruch hält Bauhöfe und Feuerwehren auf Trab / Vielerorts Straßensperrungen /Riskante Einsätze 

Kandertal (ag). Bis gestern Mittag hatte der Bauhof Kandern das Schneechoas wieder ganz gut im Griff. „Jetzt ist halt mal ein bisschen Winter. Der ganz normale Wahnsinn“, gab sich Bauhofleiter Armin Fehrenbacher am Redaktionstelefon entspannt.

Dennoch sorgte das lang anhaltende Schneetreiben für reichlich Schneebruch im Kandertal, weshalb auch Straßen gesperrt werden mussten, weil die Aufräumarbeiten zu gefährlich wurden. Betroffen waren die Landstraße 134 zwischen Kandern und Hammerstein, die Ortsverbindungsstraße von Kandern nach Feuerbach sowie die Straße über den Wittlinger Berg.

„Der gesamte Bauhof war beschäftigt“, erklärte Fehrenbacher auf Nachfrage. Mit vier Schneeräumfahrzeugen waren die elf Mitarbeiter im Dauereinsatz, drei „Handtrupps“ mit je zwei Personen räumten dort die Gehwege frei, wo das Fahrzeug nicht hinkam.

Fehrenbacher musste in den frühen Morgenstunden auf dem Weg zur Arbeit erst einmal einen umgefallenen Baum zwischen Feuerbach und Riedlingen wegräumen. „Man sollte derzeit nicht unter Bäumen spazieren gehen. Der schwere Schnee ist lebensgefährlich“, warnt der Bauhofleiter eindringlich.

Er selbst hat gestern erlebt, wie ein Baum nur 20 Meter von ihm entfernt umfiel, nachdem ein anderer beseitigt worden war. „So etwas passiert ohne Vorwarnung“, stellte er klar. In Absprache mit der Straßenmeisterei wurde die Straße daraufhin gesperrt.

Zugute kam dem Bauhof gestern das durch den Lockdown geringere Verkehrsaufkommen. Dennoch: Das Gebiet ist groß: Neben der Kernstadt Kandern dürfen auch die sechs Ortsteile nicht vergessen werden.

Ähnliches berichtete Frank Zimmer, der den Bauhof in Malsburg-Marzell leitet. Zwar sind die Einwohner im oberen Kandertal etwas routinierter im Umgang mit Schneefällen. Aber auch dort kam man um die Sperrung der K 6312 von Kandern nach Vogelbach wegen Schneebruchs nicht herum. „Die zwei Schneeräumfahrzeuge sind im Dauereinsatz“, bestätigte Zimmer gegen Mittag am Redaktionstelefon.

Bereits am Vorabend gegen 17 Uhr gingen die Einsätze für die Feuerwehr Kandern los, wie Kommandant Günter Lenke auf Nachfrage berichtet. Zwar seien es immer nur Kleinalarme gewesen. Die jedoch hielten an bis Mitternacht. Lenke berichtet unter anderem von einem Bus, der auf der Straße zwischen Kandern und Hammerstein feststeckte und warten musste, bis die Straße wieder befahrbar war.

Viel Schneebruch gab es auch in Richtung Sitzenkirch und Feuerbach. Die Feuerwehrabteilungen von Wollbach, Kandern, Sitzenkirch und Feuerbach waren im Einsatz, um die umgestürzten Bäume von den Straßen zu holen. Der Kommandant spricht von einer „Riesenschneelast“. „Sicherlich ist der Schaden im Wald auch hoch.“

Ungefährlich seien solche Einsätze nicht, sagte auch Lenke. Um die Einsatzkräfte zu schützen werde versucht, im Schatten von Fahrzeugen zu arbeiten. Und es sollten immer ausgebildete Leute dabei sein, betonte er. Dennoch bleibt ein Restrisiko. Wird die Gefahr zu groß, sperrt man lieber die Straße.

Wegen Schneebruchgefahren wurden im Kandertal folgende Straßen gesperrt: die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Wittlingen und Schallbach sowie die K 6344 zwischen Wittlingen und Haagen. Deshalb werden auf den SWEG-Linien 2, 54 und 55 Umleitungen von Kandern über Riedlingen, Schallbach und Rümmingen gefahren, teilte der SWEG-Sprecher Christoph Meichsner gestern Mittag auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Die Orte Hammerstein, Wollbach und Wittlingen können derzeit nicht bedient werden. Dies Umleitung bleibt voraussichtlich bis inklusive Montag bestehen, fügte er hinzu.

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