Als temporären Ersatz für die raren Fachkräfte sollen Unterstützungskräfte rekrutiert werden. Darüber hinaus will die Stadt für ihre Einrichtungen in Kandern und Wollbach fünf Ausbildungsstellen schaffen. Die Kosten hierfür werden jährlich mit 113 500 Euro beziffert. Bisher konnte eine Ausbildungsstelle besetzt werden. Zwei weitere Stellen wurden für ein Freiwilliges Soziales Jahr beziehungsweise den Bundesfreiwilligendienst eingeplant (Kosten: 15 600 Euro).
Zusätzliches Personal für den Normalbetrieb
Mittelfristig ist das Ziel eine Aufstockung der regulären gruppenbezogenen Personaldecke über den Mindestschlüssel hinaus, um dauerhaft einen Normalbetrieb zu ermöglichen. Hierzu werden zwei zusätzliche Vollzeitstellen für Fachkräfte sowie eine Vollzeitstelle für eine Unterstützungskraft vorgeschlagen (Kosten 153 000 Euro).
Ähnlich soll in den Kindertagesstätten der freien Träger vorgegangen werden, was wiederum auch die Kosten für die Stadt erhöht.
Eltern, die keinen Kita-Platz erhalten haben, will die Stadt nach den üblichen Vergabekriterien etwa im selben Umfang finanziell bei Tagespflegeangeboten unterstützen. Bei zehn geförderten Tagespflegeplätzen wären das zusätzliche Kosten in Höhe von 98 400 Euro für die Stadt. Auch im U 3-Bereich will man die Kindertagespflege weiter fördern. Aktuell fehlen in ganz Kandern 15 Krippenplätze.
Immer wieder wurde gefordert, dass den Eltern ausgefallene Betreuungszeiten zurückerstattet werden. Dazu ist jedoch zunächst eine Satzungsänderung erforderlich. Auch hierfür gab der Gemeinderat einstimmig grünes Licht.
Trotz der hohen Kosten wurde das Maßnahmenpaket im Sinne einer kinderfreundlichen Kommune im Gemeinderat kaum in Frage gestellt. Andrea Schammler und Heike Neudecker schlugen bei den zusätzlichen Stellen eine zeitliche Befristung vor. Neudecker befürchtete, dass das Geld bei Klimaschutzprojekten eingespart werden könnte, die ebenfalls die Zukunft der Kinder sichern würden. Die anderen Ratskollegen sprachen sich jedoch klar für die zusätzlichen Stellen ohne Befristung aus. Die Herausforderung besteht nun darin, das Personal dafür auch zu finden.