Gefeiert wurde zwei Tage lang, am 29. und 30. April 1895. Der eigentliche Betrieb der „Nebeneisenbahn Haltingen-Kandern“ begann am 1. Mai. Vorausgegangen waren der Einweihung langjährige Bemühungen, dass Kandern – mit seinen Ziegeleien, Tonwerken, Sägewerken, Papierfabrik und Eisengießerei ein Industriestädtchen – an die Badische Hauptstrecke angeschlossen würde. In den 1870er-Jahren gab es Pläne zum Bau einer staatlichen Eisenbahn, die zur Umgehung Basels von Lörrach über Kandern nach Schliengen führen sollte. Die Gemeinde Kandern beteiligte sich aktiv an den Planungen, die letzten Endes aber nicht erfolgreich waren. Realisiert wurde lediglich die kurze Verbindungsbahn zwischen Lörrach und Weil am Rhein.
In den 1880er-Jahren war den Verantwortlichen in Kandern klar, dass es keine Staatsbahn in das Städtchen geben würde. Zu dieser Zeit entstanden private oder kommunale Eisenbahnen, die dem lokalen Verkehr dienten, wie es in der Festschrift zum Jubiläum des „Chanderli“ heißt. Da von staatlicher Seite der Nutzen dieser Infrastrukturen erkannt wurde, traten Vereinfachungen der Eisenbahnvorschriften für solche Bahnen von untergeordneter Bedeutung in Kraft. Zudem wurden staatliche Zuschüsse in Aussicht gestellt.
Verschiedene Ideen