Kandern Die Alte Poststraße zuerst

Weiler Zeitung

Das geplante Maßnahmenpaket zur Straßensanierung im Haushaltsjahr 2018 wird abgespeckt. Dafür

Das geplante Maßnahmenpaket zur Straßensanierung im Haushaltsjahr 2018 wird abgespeckt. Dafür hat sich nach dem Technischen Ausschuss am Montag auch der Gemeinderat entschieden. Allerdings folgte das Gremium dabei nicht dem Vorschlag der Verwaltung, sondern wählte eine dritte, etwas teurere Sparvariante.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Sanierung der Alten Poststraße auf Holzener Gemarkung. Nicht gut an kam der Vorschlag der Verwaltung, nur die Hälfte des 800 Meter langen sanierungsbedürftigen Teilstücks in das Maßnahmenpaket mit aufzunehmen. Doch während die einen die gesamte Maßnahme um ein Jahr verschieben wollten, sprachen sich andere dafür aus, sie jetzt komplett anzugehen.

Doch der Reihe nach: Zunächst erläuterte Helmut Machauer vom Planungsbüro Biechele die gegenüber dem Haushaltsansatz stark gestiegenen Kosten. Die Angebotspreise seien nur leicht, um fünf bis zehn Prozent, erhöht gewesen. Dieser Faktor sei nur für ungefähr 20 000 Euro der Mehrkosten verantwortlich, sagte er. Schwerer wiege, dass die Schätzungen zu einem Zeitpunkt gemacht würden, zu dem noch keine detaillierten Pläne vorlägen. Darauf sei ein Großteil der Kostenüberschreitungen zurückzuführen.

Besonders groß ist die Diskrepanz bei der geplanten Sanierung der Alten Poststraße: Der Haushaltsansatz lag bei 28 800 Euro, der Angebotspreis für die kompletten 800 Meter liegt nun bei 155 000 Euro. Ein ziemlicher Batzen, weshalb die Verwaltung vorgeschlagen hatte, die Maßnahme in zwei Etappen zu stemmen. Gabriele Weber und Fritz Höferlin wiesen jedoch darauf hin, dass eine Durchführung der Arbeiten in einem Rutsch schon wegen der Baustelleneinrichtung günstiger kommen könnte.

Unbestritten war der schlechte Zustand der Straße: „Man kann nicht einfach eine Decke drauflegen. Es fehlt der Unterbau“, erklärte dazu Machauer. Thema war außerdem das hohe Verkehrsaufkommen, auch mit schwerem landwirtschaftlichem Gerät, auf der Verbindungsstraße (Rudolph Mayer, Höferlin). „Die Maßnahme ist schon seit vielen Jahren angemeldet. Die Straße wird nicht besser“, betonte Holzens Ortsvorsteher Willi Weiß. Demgegenüber standen die hohen Kosten, auf die insbesondere Johann Albrecht und Rudolph Mayer hinwiesen.

Es wurde deshalb überlegt, wo an anderer Stelle Geld eingespart werden kann. Dabei kam der Röttler Weg in Wollbach in den Blick. Hier bestehe keine verkehrsgefährdende Situation, erklärte Machauer. Wollbachs Ortsvorsteher Max Sütterlin gab jedoch zu bedenken, dass ein Aufschub dieser Maßnahme wegen des bald anstehenden Glasfaserausbaus im Ortsteil ungünstig sei.

Dennoch war es am Ende dieser Vorschlag, der knapp mit neun Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und einer Enthaltung angenommen wurde. Über den Antrag von Günter Lenke, die Alte Poststraße vorerst ganz aus dem Maßnahmenpaket rauszunehmen, wurde danach nicht mehr abgestimmt. Die zu genehmigenden überplanmäßigen Ausgaben haben sich von 148 000 auf 184 000 Euro erhöht.

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