Kandern Die Krise zeigt den Zusammenhalt

Weiler Zeitung
Wandern ist nur eine der vielen Aktivitäten der Hochtouristen Kandern.Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Hochtouristen: Ungewöhnliches Veranstaltungsjahr geht zu Ende / Vielfalt erschwert die Planung

Für die Hochtouristen Kandern geht heute mit der Wanderung von Kandern nach Rickenbach ein Veranstaltungsjahr zu Ende, das von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen geprägt war. Von Resignation aber ist bei den Verantwortlichen nichts zu spüren, wenngleich es durch die Vielfalt der angebotenen Aktivitäten zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen gab.

Von Adrian Steineck

Kandern. Die Vereinsvorsitzende Lieselotte Geling bezeichnet das zu Ende gehende Vereinsjahr kurz und knapp als „ziemlich verrückt“. Zugleich aber macht sie deutlich, dass trotz der lange Zeit unklaren Regelungen und des hohen Planungsaufwands niemals zur Diskussion gestanden habe, nach dem Motto „Jetzt wird mir alles zuviel“ einfach generell nichts mehr zu planen: „Wir wollen gemeinsam draußen unterwegs sein, und das sollten wir uns auch so lange wie möglich erhalten.“

Zunächst musste die Generalversammlung Ende März abgesagt werden, dann stand wie vielerorts das Vereinsleben bis in den Juli hinein still, ehe erste Touren wieder angeboten werden konnten. Hier kam dann aber der Umstand hinzu, dass die Wanderungen der Hochtouristen teilweise grenzüberschreitend stattfinden. So musste etwa eine im März geplante Skiwoche in den Dolomiten, die zwei Tage vor der geplanten Abreise noch möglich gewesen wäre, kurzfristig abgesagt werden. „Wir wollten als Verein kein Risiko eingehen und haben bei unseren Mitgliedern Verständnis für diese Entscheidung geerntet“, erinnert sich Geling.

Obergrenze festgelegt

Bei den Touren habe man dann stets die in Deutschland geltende Obergrenze für Teilnehmer zugrundegelegt. „Wir haben gesagt, dass wir ja auch wieder nach Deutschland zurückgehen, und haben die Teilnehmerzahl auf 20 festgelegt, wenngleich in der Schweiz zu diesem Zeitpunkt mehr möglich gewesen wäre“, erläutert Geling.

Generell habe die Corona-Krise auch gezeigt, wie groß die Verbundenheit bei den etwa 450 Mitgliedern des Vereins ist. Es haben alle mitgezogen und sämtliche Entscheidungen des Vorstands getragen, sagt Geling. „Manchmal bedeutet Gemeinsamkeit auch, dass man gemeinsam etwas nicht tut und sich darin einig ist“, sagt Geling.

Vielfältige Aktivitäten

Auch die Vielfalt der bei den Hochtouristen angebotenen Aktivitäten, die vom Radfahren über das Wandern und Klettern bis hin zum Wintersport reichen, habe die Planung nicht eben einfacher gemacht. „Beim Radfahren etwa hat unser Landesverband vorgegeben, dass bergauf ein Abstand von fünf Metern, bergab aber ein Sicherheitsabstand von 20 Metern eingehalten werden muss“, schildert sie die Situation. Sie habe durchaus manchmal neidisch auf Sportvereine geschaut, denn: „Bei einem Tennisverein wird immer Tennis gespielt und bei einem Fußballverein immer gekickt. Aber wir bieten viele verschiedene Aktivitäten an, für die dann jeweils auch verschiedene Regeln gelten.“

Auch beim vereinseigenen Naturfreundehaus in Rickenbach war lange Zeit unklar, ob und unter welchen Auflagen dieses vermietet werden kann, da es sich dabei um ein sogenanntes Selbstversorgerhaus handelt. „Wir haben uns dazu entschlossen, das Haus länger zu schließen, als wir unbedingt gemusst hätten“, legt Geling dar. Mittlerweile werden die Zimmer zwar wieder vermietet, aber die Nachfrage sei vergleichsweise verhalten, da viele aus Unsicherheit ihre Buchungen stornieren würden.

Finanziell gut aufgestellt

In finanzieller Hinsicht müsse man sich bei den Hochtouristen gleichwohl keine Sorgen machen, auch wenn Mieteinnahmen beim Naturfreundehaus in Rickenbach weggebrochen sind und Veranstaltungen abgesagt werden mussten. „Wir stehen erfreulicherweise gut da“, sagt Geling und betont, dass im Verein in den vergangenen Jahrzehnten gut gewirtschaftet wurde.

Keine Städtereise 2021

Auch für das kommende Jahr wird bereits wieder geplant. „An unseren Skikursen in der Schweiz im Januar und Februar halten wir derzeit noch fest“, sagt Geling.

Definitiv nicht angeboten werde aber eine Flugreise oder eine Exkursion, die mit einer längeren Zugfahrt verbunden ist. „Wir werden im südbadischen Raum bis Freiburg oder Lahr bleiben und haben für das Jahr 2021 keine Städtereise vorgesehen“, sagt die Vorsitzende. Hier gelte es, die weitere Entwicklung bei den Corona-Infektionszahlen abzuwarten.

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