Kandern Die Musikakademie zieht aus

Alexandra Günzschel

Immobilien: Gebäudekomplex in Holzen steht zum Verkauf / „SchallWerkStadt“ vor Umstrukturierungen

Kandern-Holzen - Der Gebäudekomplex in Holzen, in dem auch die SchallWerkStadt, eine „Akademie für christliche Musiker“, untergebracht ist, steht zum Verkauf. Für 1,45 Millionen Euro wird die Immobilie als „architektonisch reizvolles Wohn- und Geschäftshaus“ bei der Firma Remax angeboten. Derweil denkt man bei der SchallWerkStadt über Umstrukturierungen nach.

Silvia Egles, Vorstandsvorsitzende des Vereins, der die SchallWerkStadt seit 2018 betreibt, bestätigt, dass die Schulungsräume der Akademie aufgegeben werden sollen. Da mit Beginn der Corona-Krise im März keine Bewerbungen mehr eingegangen seien, könne man auch kein Herbstseminar durchführen und wolle mit der Aufgabe des Mietverhältnisses nun Kosten sparen.

„Wir versuchen, ein neues Konzept zu entwickeln“, sagt Egles. Ein lokales Vollzeitprogramm ist dabei nicht mehr vorgesehen. Stattdessen will die SchallWerkStadt verstärkt auf Online-Angebote und Schulungen in Tagungshotels setzen. Egles könnte sich gut vorstellen, die Räume der Akademie in Holzen dafür anzumieten, falls diese Möglichkeit nach einem Verkauf besteht. „Es ist ein wunderschönes Haus“, schwärmt sie.

Die Musikakademie ist seit 2011 in Holzen ansässig. Seinerzeit gehörte sie noch zum Janz-Team, jetzt Teach Beyond, auch Träger der internationalen Schule Black Forest Academy in Kandern. 2017 wurde die Akademie vom Träger aufgegeben, ging jedoch im Folgejahr als Verein wieder an den Start.

Hatte man zu Beginn noch starke Jahrgänge mit bis zu 25 Studenten zu verzeichnen, ging die Nachfrage in jüngster Zeit zurück. Egles spricht von einer unsicheren Bewerbungslage. So kamen von 17 Interessenten vergangenes Jahr nur sechs an die Akademie. Mit Corona jedoch brach die Nachfrage beinahe komplett ein.

Dennoch will man bei der SchallWerkStadt noch nicht aufgeben. Mit Studenten und Dozenten soll nun ein neues Konzept für das Frühjahr entwickelt werden.

„SchallWerkStadt“ will weitermachen

Die SchallWerkStadt hatte bisher ein- bis zweijährige Ausbildungen angeboten. „Wir glauben, dass es Christen in der Kunst- und Kulturszene braucht, die inspirierte Musik nach außen tragen“, heißt es auf der Homepage. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich durch Studentenbeiträge, aber auch durch Spenden und Sponsoren.

Zum Gebäudekomplex: Der Bereich der Akademie wurde 1995 erbaut. Das Wohnhaus stammt aus dem Jahr 1850. Das Grundstück, auf dem beide Anwesen stehen, hat eine Gesamtfläche von 2455 Quadratmetern. Das Gebäude verfügt über 21 Zimmer und 273 Quadratmeter Wohnfläche.

Im Erdgeschoss des Altbaus befindet sich ein 86 Quadratmeter großer Gastronomiebereich. Hier wurde ein Café bewirtschaftet. Danach wurde der Bereich als Speiseraum für die Akademie genutzt. Von hier besteht Zugang zum Garten und einem überdachten Freisitz.

„Eine Immobilie, die das Kandertal aufwertet.“

„Es ist eine ganz besondere Immobilie, die das Kandertal aufwertet“, gerät Immobilienmakler Jörg Thalmann am Redaktionstelefon regelrecht ins Schwärmen. Er erwähnt drei Wohnungen mit schöner Aussicht sowie den idyllischen Garten.

Andererseits handele es sich auch um ein sehr spezielles Objekt, ein Akademiegebäude eben. Erste Führungen hätten schon stattgefunden, man sei mit Bildungsträgern im Gespräch, erklärt Thalmann, der sich auch vorstellen könnte, den Gebäudekomplex aufzuteilen und getrennt zu veräußern. Über Ideen potenzieller Käufer diesbezüglich würde er sich freuen.

Der Makler betont aber auch, dass das Konzept zum Kandertal passen müsse.

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