Kandern Die nächste Schule mit hohem Sanierungsbedarf steht an

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Die Grundschule Tannenkirch weist einen hohen Sanierungsbedarf auf. Foto: zVg/Schule

Beratung: Das Schulgebäude in Tannenkirch weist insbesondere beim Brandschutz Mängel auf / Zunächst hohe Planungskosten

Kandern - Die Grundschule Tannenkirch ist stark sanierungsbedürftig. Das zweigeschossige Schulhaus mit integrierter Mehrzweckhalle wurde im Jahr 1960 erbaut und zweimal – 1979 und 1995 – erweitert. Insbesondere in den Brandschutz müsste aufgrund neuer Vorgaben erheblich investiert werden.

Ein Zwang zum schnellen Handeln besteht jedoch nicht. Das Gebäude genießt in jetzigem Zustand Bestandschutz, der allerdings erlischt, sobald mit den Sanierungsarbeiten begonnen wird.

Ersten Untersuchungen des Sanierungsbedarfs zufolge summieren sich die Kosten für Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudenutzung, der technischen Anlagen, des Brandschutzes und der Schadstoffsanierung auf rund 2,6 Millionen Euro. Eine energetische Sanierung ist darin noch nicht enthalten. Hierfür werden die Kosten auf 915 000 Euro geschätzt. Weitere Kosten in Höhe von etwa 230 000 Euro würden für Übergangslösungen mit Containern entstehen, falls die Sanierung nicht schulbegleitend erfolgen kann.

Zur Finanzierung will die Stadt das Förderprogramm „VwV Schulbau“ in Anspruch nehmen. Die Antragsfrist für dieses Jahr endet Mitte April. Die Verwaltung empfiehlt allerdings, zunächst die Planung weiter voranzutreiben, um mehr Transparenz zu erhalten.

Von den 90 000 Euro, die dafür bisher zur Verfügung standen, wurden im vergangenen Jahr bereits 48 000 Euro verbraucht. Für die weitere Planung werden jedoch insgesamt 120 000 Euro benötigt. Der Technische Ausschuss sollte deshalb am Donnerstag über eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 78 000 Euro entscheiden, deren Gegenfinanzierung noch ungeklärt ist. Entsprechende Reserven stehen im Haushalt 2021 nicht zur Verfügung.

Die Entscheidung wurde letztlich vertagt. Rechnungsamtsleiter Benedikt Merkel soll in der Gemeinderatssitzung am Montag ab 19.30 Uhr in der Kandertalhalle zunächst die Finanzierungsmöglichkeiten erläutern.

Zuvor wurde im Technischen Ausschuss über diesen Tagesordnungspunkt rege diskutiert. Ulrike Lerner kritisierte die Kosten in Höhe von insgesamt 168 000 Euro allein für die Bestandsaufnahme. „Das ist mir bitter aufgestoßen“, meinte sie.

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2025 mit bedenken

Die Gemeinderätin wies zudem auf den Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung von Grundschülern ab dem Jahr 2025 hin. Ein Umstand, den man bei Umbau- und Sanierungsarbeiten mit ins Auge fassen sollte, wie sie meinte. Auch wies sie darauf hin, dass es in Kandern noch weitere Grundschulen mit Sanierungsbedarf gebe.

Bernd Brohammer war wie viele andere der Ansicht, dass man die Maßnahme parallel zur laufenden Schulbausanierung an der August-Macke-Schule nicht stemmen könne. Er plädierte deshalb für einen späteren Planungsbeginn, der dann auch näher an der eigentlichen Realisierung des Projekts sei.

Martin Schellhorn wollte anhand der vorliegenden Kostenschätzung eine Strategie aufbauen, auch im Hinblick auf den Ölheizkessel, der spätestens in fünf Jahren ausgetauscht werden muss.

Johann Albrecht wies darauf hin, dass die Sanierung der Grundschule Tannenkirch schon seit etwa zehn Jahren ein ständiges Thema sei. „Die Maßnahme ist absolut notwendig“, betonte er, bat jedoch zunächst um Vorschläge zur Gegenfinanzierung der 78 000 Euro, die nun außerplanmäßig anfallen sollen.

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