Man sollte das umsetzen, was für den jeweiligen jungen Menschen das Richtige ist, fand auch Waltraud Hermann vom Landratsamt Lörrach. Sie sprach sich für Gruppenlösungen an Regelschulen aus, wodurch auch eine Assistenzkraft für körperlich behinderte Kinder finanzierbar würde.
„Wer Beeinträchtigungen hat, hat auch Rechte diese auszugleichen“, betonte Schulrätin Barbara Walz. Dies müsse man stärker vermitteln, lautete ihr Fazit, beruhend auf Erfahrungen aus ihrer Berufspraxis.
Dass eine Gruppenlösung im ländlichen Raum schwierig werden könnte, merkte Helmut Rüdlin vom Staatlichen Schulamt an. Er plädierte dafür, mit der richtigen Einstellung an die Aufgabe heranzugehen. „Nicht die Schüler müssten sich anpassen, die Schule muss passend gemacht werden“, erklärte er.
In erster Linie gehe es um die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung. Gemeinsam müsse man dafür sorgen, ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dabei hatte Rüdlin auch die Berufsausbildung im Auge, die viel zu häufig noch in Sondereinrichtungen stattfinde.
Norbert Zeller pflichtete ihm bei: „Es geht nicht nur um Kinder. Es gibt auch Eltern und Kollegen, die körperbehindert sind.“ Auch an beruflichen Schulen solle deshalb ein sonderpädagogischer Dienst eingerichtet werden.
Christoph Bayer wünschte sich abschließend, dass inklusives Denken im Kultusministerium langfristig fest verankert bleibt.