Kandern Die Statue von „General“ Sutter wird entfernt

Adrian Steineck
Johann August Sutter ist in Kandern geboren. Foto: zVg

Kandern/Sacramento (ads). Johann August Sutter, in Kandern geborener Gründer der kalifornischen

Kandern/Sacramento - Johann August Sutter, in Kandern geborener Gründer der kalifornischen Hauptstadt Sacramento, ist im Zuge der wieder aufgeflammten Rassismus-Diskussionen buchstäblich vom Sockel gestürzt worden.

Die Statue des „Königs von Kalifornien“, wie Sutter sich selbst gern bezeichnen ließ, wurde am Montag vom Haupteingang des General-Sutter-Krankenhauses in Sacramento entfernt. Indigene Aktivisten hatten zuvor die Entfernung der Statue gefordert, und vergangene Woche verübten Aktivisten einen Farbanschlag auf die Statue.

Die drei Meter hohe Statue wurde im Jahr 1987 eingeweiht. Seit dem Jahr 1989 besteht zwischen dem baselländischen Liestal, wo Sutter lange Zeit lebte, und der kalifornischen Hauptstadt eine Städtepartnerschaft.

Der Baselbieter Sutter, der von 1803 bis 1880 lebte, wanderte nach Amerika aus, entdeckte Gold und wurde reich. Unumstritten war er aber nie, zumal die Historikerin Rachel Huber von der Universität Luzern Anfang des Jahres veröffentlichte, was sie in Zeitzeugenberichten zu Sutter gefunden hatte (wir berichteten). So ist durch historische Quellen belegt, dass Sutter eine Armee aus indigenen Kindern und Männern hielt, die auf ihre eigenen Leute schießen sollte, wenn diese aus ihrem Arbeitsdienst bei Sutter zu flüchten versuchten.

Mit dieser Armee überfiel der selbst ernannte General auch wiederholt indigene Dörfer und nahm Männer, Frauen und Kinder gefangen. Letztere verkaufte er auch, um seine Schulden zu tilgen.

Sutter, der stark trank, ließ seine Arbeiter laut dem Bericht seines Aufsehers Heinrich Lienhard auch öffentlich auspeitschen, wenn es ihm angebracht erschien.

Auch in der Schweiz gerät Sutter immer mehr ins Zwielicht. So überdeckten die Jungsozialisten Schweiz eine Gedenktafel des Generals am vergangenen Donnerstag.

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