Kandern Die Steuern werden nicht erhöht

Alexandra Günzschel
Besser als zunächst erwartet startet die Stadt Kandern ins neue Haushaltsjahr. Foto: sba/Jens Wolf

Haushalt 2022: Gemeinderat stimmt dem Zahlenwerk geschlossen zu / Zum Jahresende bleibt ein Puffer

Besser als zunächst erwartet startet die Stadt Kandern ins neue Haushaltsjahr. Das Defizit im Ergebnishaushalt konnte nach der Bekanntwerden der positiven Novembersteuerschätzung auf 300 000 Euro reduziert werden. Und zum Jahresende stehen voraussichtlich noch liquide Mittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro bereit. Einstimmig wurde der Haushaltsplan 2022 am Montag verabschiedet.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Zuvor wies Rechnungsamtsleiter Benedikt Merkel noch einmal auf die wichtigsten Eckdaten des Zahlenwerks hin. Er sprach von einem überschaubaren Fehlbetrag und betonte die Bedeutung des Puffers auch für die Finanzplanung der Folgejahre. Erst für das Jahr 2025 rechnet Merkel wieder mit einem komplett ausgeglichenen Haushalt.

Der Haushaltsplan geht von einer Kreditaufnahme in Höhe von einer halben Million Euro aus, so dass sich der Schuldenstand bei planmäßiger Tilgung von derzeit 2,6 auf 2,9 Millionen Euro leicht erhöhen würde. Damit liege Kandern unterhalb des Landesdurchschnitts, sagte Merkel.

Zu stemmen sind als größter Ausgabeposten Personalkosten in Höhe von sechs Millionen Euro. Das sind rund 300 000 Euro mehr als im Vorjahr. Dennoch soll auch kräftig investiert werden. 2,7 Millionen Euro sind für Baumaßnahmen reserviert. Allein 1,1 Millionen Euro davon entfallen auf den vierten und letzten Abschnitt der Sanierung der August-Macke-Schule. Weitere große Maßnahmen sind der Hochwasserschutz (500 000 Euro), der Ausbau der Breitestraße in Sitzenkirch (367 000 Euro) sowie die Sanierung der Kandertalhalle (352 000 Euro).

Insgesamt konnten die Wasser- und Abwassergebühren reduziert werden. Und auch von einer Erhöhung der Grundsteuern A und B sowie der Gewerbesteuer wurde erneut abgesehen. Seit 2004 sind diese Steuern unverändert geblieben und liegen unter dem Landesdurchschnitt.

Merkel wünscht sich allgemein mehr finanzielle Autonomie für die Kommunen als dem Ort der Lebenswirklichkeit für die Menschen. Die vielen Förderprogramme seien kaum noch zu durchschauen, merkte er kritisch an. „Es sollte nicht so sein, dass Zuschussprogramme mehr als die Notwendigkeit über die Durchführung einer Maßnahme entscheiden.“

Die Gemeinderatssitzung am Montag war vorgezogen worden, damit der Haushalt beschlossen werden kann, eine Voraussetzung, um die Anträge für den Ausgleichsstock rechtzeitig stellen zu können.

Auch Bürgermeisterin Simone Penner hielt eine Ansprache, über die wir noch berichten. Für ihre Arbeit, die der Verwaltung und besonders die Leistung von Benedikt Merkel gab es viel Lob aus dem Gemeinderat.

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