Kandern Die Töpferstadt bekommt Zuwachs

Weiler Zeitung

Neueröffnung: Keramikkünstlerin Corinna Smyth zieht nach Kandern / Kunstvolle Gebrauchsgegenstände

Die Töpferstadt Kandern bekommt eine neue Töpferin. Im Herbst wird die Irin Corinna Smyth an die Hauptstraße im Innenstadtbereich ziehen, wo sie auch ihr neues Atelier eröffnen will.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Ausschlaggebend für ihren Umzug vom Bodensee ins Markgräflerland war die Möglichkeit, in Kandern geeignetes Eigentum zu erwerben. In dem Gebäude an der Hauptstraße, wo zuletzt eine Fahrschule untergebracht war, hat sie Platz für ihre Werkstatt samt Brennofen, kann aber auch selbst dort wohnen.

Dass die Keramikkünstlerin ausgerechnet in einer alten Töpferstadt gelandet ist, wurde ihr erst vor Ort im Gespräch mit Immobilienmaklerin Kaja Wohlschlegel so richtig bewusst – ein sehr schöner Zufall, wie die beiden Frauen fanden.

Corinna Smyth stammt aus Dublin und lebt seit 24 Jahren in Deutschland, derzeit in Friedrichshafen am Bodensee. Den deutschsprachigen Raum lernte sie schon früh kennen – bei vielen Urlauben mit ihren Eltern in Österreich. In der Schule wurde Deutsch schnell zu ihrem Lieblingsfach, und auch beim späteren geisteswissenschaftlichem Studium durfte das Fach Germanistik nicht fehlen. Es folgten viele Reisen nach Deutschland, irgendwann blieb die Irin ganz.

Keramikstudium an Kunstakademie absolviert

Ihre Leidenschaft zum Ton entdeckte Smyth mit Ende 20. Mit Anfang 30 entschloss sie sich zu einem Keramikstudium an der Freien Kunstakademie Nürtingen. Ihre erste Werkstatt eröffnete sie nach ihrem Abschluss im Jahr 2006 auf der Schwäbischen Alb, wo sie mit ihrem damaligen Ehemann lebte. Selbstständige Töpferin ist sie erst seit einem Jahr.

Corinna Smyth fertigt kunstvolle Gebrauchsgegenstände an. Es ist ihr wichtig, dass ihre Arbeiten nicht in der Vitrine landen. „Sie sollen auf den Tisch“, sagt sie über ihre Keramiken, die sogar spülmaschinenfest sind.

„Mein Thema ist das Gefäß“, erklärt die Künstlerin weiter. Über die Jahre hinweg habe sie für ihre Tassen, Schalen, Kannen, Vasen oder Teller einen eigenen Stil entwickelt. So wird bei ihr zum Beispiel die Oberfläche nicht glasiert. Die Gefäße sind deshalb für den Gebrauch, auch in der Gastronomie, gut geeignet.

Die Töpferin bevorzugt natürliche erdige Farben sowie reduzierte elegante Formen, wie sie sagt. Dabei besinnt sie sich auch auf ihre irischen Wurzeln. Ihr Label „seomraCré“ ist aus dem Gälischen abgeleitet, wobei „Seomra“ Raum und „Cré“ Ton bedeutet.

Das Brennen der Gefäße erfolgt reduzierend im Gasofen. Das begünstige die natürlichen farbigen Qualitäten der unglasierten Gefäße, sagt die Künstlerin. „Meine Arbeiten haben ein bisschen etwas Archaisches“, stellt sie fest.

Bis zu ihrem Umzug nach Kandern im Oktober ist Corinna Smyth noch auf vielen Keramikmärkten unterwegs. Als künftige Neubürgerin hat sie noch versucht, sich für den Töpfermarkt in Kandern anzumelden, war dafür aber diesmal zu spät.

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