Kandern Disney, Coldplay und ein Schatzschiff

Weiler Zeitung
Ein furioses Jahreskonzert des Musikvereins Tannenkirch begeisterte die Zuhörer in der voll besetzten Tannenkircher Halle. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Konzert: Musikverein Tannenkirch begeistert seine Zuhörer / Jugendorchester überzeugt ebenfalls

Am Schluss herrschte die totale Begeisterung: Das Publikum wollte die Musiker des Musikvereins Tannenkirch und seinen Dirigenten Achim Lais gar nicht mehr von der Bühne lassen. Das Orchester hatte sich mit dem Jahreskonzert selbst übertroffen.

Von Jutta Schütz

Kandern-Tannenkirch. Die Dekoration in der Tannenkircher Halle ließ ahnen, wohin die Musikauswahl zielte: Unter der Decke schwebte eine spanische Galeone mit aufgetakelten Segeln, an der Rückseite des Saals lockte die Aufschrift „Zum weißen Rössl“ samt Pferde-Piktogramm.

Zunächst gab das Jugendorchester – ebenfalls von Lais dirigiert – eine Probe seines Könnens. Überzeugend und mit sichtlicher Freude am Spielen hatten die Nachwuchsmusiker unter anderem die bekannteste Melodie aus dem Disneyfilm „Frozen“, dazu eine spanische Feel-Good-Melodie und als Zugabe „Ghostbusters“ einstudiert.

Zu allen Titeln des Aktivorchesters präsentierte Posaunist Ralf Lais gewohnt witzig und unterhaltend Fakten und Geschichten. Zunächst aber erklang „Jubilance – Overture for Celebration“ von Benjamin Yeo – eine symphonische Blasmusikkomposition mit dominanten Glockenschlägen und einem variantenreichen Motiv.

Musikalisch „erzählte“ das Orchester mit Militärmusikanteilen, Stakkatorhythmen und solistischen Blechbläserakkorden anschließend „The Legend of Maracaibo“ von José Alberto Pina – und damit die Geschichte der Seeschlacht, in der im Jahr 1702 eines der heute meistgesuchten Schatzschiffe sank. Ganz anders war dann die melodische, volksliedhafte „Yorkshire Ballad“ von James Barnes. Hier „malte“ das Orchester regelrecht die schöne Landschaft Nordenglands nicht mit einem Pinsel sondern mit Noten.

Ein ganz großer Wiedererkennungseffekt folgte mit einem Medley von Melodien aus dem „Weißen Rössl“ mit Dixieland, Jazz, Walzer und Rumba. Das Publikum brach in Riesenjubel aus und feierte die Musiker und ihren Dirigent.

Mit diesen Evergreens leitete der Musikverein die fulminante zweite Konzerthalbzeit ein, denn nun gab es ein Medley von James Last unter der Überschrift „Danke, Hansi“ zu hören.

Bigband-Sound und Evergreens

Bigband-Sound mit Erkennungsmelodien von Fernsehsendungen und den größten Hits des Bandleaders, der zum Inbegriff der „Happy Music“ wurde, wie Ralf Lais es beschrieb, animierten zum Mitklatschen und den einen oder anderen Zuhörer juckte es sichtlich in den Füßen.

Der Gipfelstürmer des Abends in Sachen Beifall hieß anschließend Carl-Philipp Stammler. Was der Tuba-Spieler an Tönen und Rhythmen beim Tuba Solo „Fnugg Blue“ seinem Instrument entlockte, war kaum zu glauben.

Auch die Aktivmusiker kamen am Disney-Film „Frozen“ mit seinen schönen, eingängigen Melodien nicht vorbei. „Die Apokalypse überleben nur Kakerlaken und die Hits der Neuen Deutschen Welle“, kündigte Lais zu Gelächter die „80er Jahre Kult (tour)“ von Thiemo Kraas an. Hits wie „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang, „Ohne dich schlaf ich heut nacht nicht ein“ von der Münchner Freiheit oder „Sternenhimmel“ von Hubert Kah sind immer noch Dauerbrenner.

Das Publikum war aufgemischt und verlangte gut gelaunt und lautstark Zugaben im Takt. Beim Marsch „Berliner Luft“ setzte Achim Lais denn auch aufs Mitmachen, denn es durfte lautstark mitgepfiffen werden. Und dann gab es zum Schluss noch „Coldplay on Stage“ zu hören, ein Medley mit dem Superhit „Viva la Vida“. Nichts passte besser zur Stimmung in der Halle.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading