Kandern Doch nicht in trockenen Tüchern

Alexandra Günzschel
Kanderns Ortsteil Feuerbach soll bald wachsen. Foto: ag

Gemeinderat: Nach zwei Jahren noch Änderungen beim Neubaugebiet „Mittelberg-Tal“ in Feuerbach

Kandern  - Vor zwei Jahren wurde der Bebauungsplan „Mittelberg-Tal“ für den Kanderner Ortsteil Feuerbach rechtskräftig. Deshalb sorgte es im Gemeinderat für Verwunderung, als nun noch einmal eine Bebauungsplanänderung auf den Tisch kam. Bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung wurden der Änderungsentwurf und die Offenlage desselben beschlossen.

Die Begründung: „Bei der Erschließung des Baugebiets wurde festgestellt, dass einige der getroffenen Festsetzungen missverständlich und/oder nicht mehr bedarfsgerecht sind. Auch waren in größerem Umfang naturschutzrechtliche Vorgaben zu ändern oder zu ergänzen.“ Die Änderung des Bebauungsplans wird im beschleunigten Verfahren durchgeführt. Auf eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden vorab kann daher verzichtet werden.

Die Änderungen: Der Geltungsbereich des Bebauungsplans wurde geringfügig erweitert. Grund dafür ist die Einbeziehung einer Granitsteinmauer als Ausgleichsmaßnahme, um Zauneidechsen-Habitate in unmittelbarer Umgebung zu erhalten. Weitere Änderungen betreffen die Bauweise, Nebenanlagen sowie die Beleuchtung. Auch die Regelungen zu Dachformen, Aufbauten und Einfriedungen wurden angepasst.

Getrennt hat man sich zum Beispiel von den festgesetzten Bereichen, in denen entweder Einzel- oder Doppelhäuser entstehen sollten. Beides ist jetzt überall möglich.

Klarer definiert wurden zudem die jeweiligen Traufhöhen der Gebäude, damit sich die späteren Bewohner nicht gegenseitig die Sicht versperren. Und aus öffentlichen Grünflächen wurden private, so dass die Bauherren größere Grundstücke erwerben können und die Pflege für die Stadt entfällt. Insgesamt umfasst das Plangebiet eine Fläche von 1,76 Hektar.

Aus dem Gemeinderat

An der Naturschutzbehörde habe es nicht gelegen, dass der Bebauungsplan nun erneut auf den Tisch kommt, versicherte Bürgermeisterin Simone Penner auf Nachfrage. Bernd Brohammer (Grüne) erklärte, dass seine Fraktion nicht zustimmen werde. „Dass die Festlegung für die Wohnhäuser ohne Vorberatung geändert wurde, befremdet uns stark“, erklärte er.

Penner sah in der Lockerung der Vorgabe eine Maßnahme, um später notwendig werdenden Befreiungen zuvorzukommen. „Auch Einzelhäuser können zwei Wohneinheiten haben“, betonte sie. Denn die ursprüngliche Regelung sollte zu einer dichteren Wohnbebauung führen. Hauptamtsleiter Reiner Pach wies darauf hin, dass es bei einer Tagung in Feuerbach in erster Linie darum ging, die maximale Wohnbaufläche festzulegen. Man befürchtete im Dorf eine allzu dichte Bebauung.

Daniela Schmiederer sprach sich dafür aus, die Sache endlich zum Abschluss zu bringen. „Viele warten schon so lange“, sagte sie. Wie recht sie damit hatte, zeigte sich bei der Bürgerfragestunde. Ein Bauwilliger meldete sich zu Wort und wollte wissen, wann er denn jetzt ein Grundstück kaufen könne. „Noch in der ersten Jahreshälfte 2021“, wurde ihm versichert.

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