Kandern Ein Stück Normalität dank Skype

Weiler Zeitung
Bei einigen kommen ein paar Gäste weniger. Auf weihnachtliche Stimmung muss deshalb aber keiner verzichten. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Umfrage: Wie bekannte Kanderner in diesem Jahr Weihnachten feiern / Besinnlicher mit weniger Gästen

Weihnachten ist anders dieses Jahr. Große Familienzusammenkünfte müssen ausfallen, von Reisen quer durch die Republik wird abgeraten. Auch finden keine Präsenzgottesdienste statt und für das traditionelle Festessen fehlen oftmals die Gäste.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Wir haben uns bei in Kandern bekannten Persönlichkeiten umgehört, wie sie mit dieser Situation umgehen. Kurzum: Sie machen das Beste daraus.

Bernhard Winterhalter, ehemaliger Bürgermeister: „Wir werden uns daran halten, nicht zu vereisen. Normalerweise treffen wir uns zu Weihnachten in unserer Wohnung am Bodensee mit dem Sohn, der in München wohnt. Das ist ideal. Wir haben beide ungefähr den gleichen Anfahrtsweg.

Dieses mal feiert jeder für sich alleine. Aber immerhin können wir skypen oder zoomen und uns so zumindest über den Bildschirm begegnen.

Wenn man mit diesem Verhalten dazu beitragen kann, die Pandemie zu überwinden, dann ist das schlichtweg zumutbar. Das nächste Jahr hat 365 Tage. Da ist noch genug Zeit für Begegnungen, bei denen man keine Angst zu haben braucht.

Ansonsten freue ich mich auf das traditionelle Vier-Gänge-Menü meiner Frau, die sehr gerne kocht. Damit sie einigermaßen normal kochen kann, habe ich ihr zugesichert, zwei Portionen zu essen. Ich selbst kann leider nicht kochen. Mein Sohn hat zurecht immer gesagt: ,Bei dir würde sogar das Wasser im Topf noch anbrennen.’“

Gerlinde Dziedo, Unternehmerin und Vorsitzende des Werberings Kandern: „Sonst kam immer die ganze Familie und wir haben eine Art Stallweihnacht gefeiert. Diesmal ist der Familienkreis kleiner. Schade, dass wir mit dieser Tradition brechen müssen. Aber man sollte die Vorgaben umsetzen, so gut es geht. Das traditionelle Weihnachtsessen, Ente mit Rotkraut und Kartoffeln, wird es aber trotzdem geben.

Diesmal werden wohl alle etwas besinnlicher feiern. Auch im Städtchen ist es ruhig. Hoffen wir auf das, was kommt.“

Helmuth Seiter, Unternehmer: „Was sollen wir machen. Wir setzen uns hin, singen vielleicht ein paar Lieder und essen wahrscheinlich Karpfen. Der Kirchgang fällt diesmal ja aus. Immerhin kann mit der Familie geskypt werden. Eine Option ist auch immer ein Spaziergang durchs Städtli.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag kommt dann die Familie. Normalerweise wäre der Sohn mit seinen Schwiegereltern schon an Heiligabend gekommen. Bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag hätten wir dann zusammen verbracht. Diesmal kommen weniger Leute und sie bleiben auch nicht so lang.“

Gabriele Weber, dienstälteste Gemeinderätin und Kreisrätin: „An Heiligabend bin ich zu Hause mit meinem Sohn. Meine Tochter hat gerade ein Baby bekommen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag finden wir uns entsprechend der Corona-Regeln zusammen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag treffe ich mich mit einer verwitweten Frau.

Ansonsten machen wir das, was wir immer machen: Singen, den Raum schmücken. Dazu gibt es traditionell Gänsebraten, der diesmal in mehreren Tranchen serviert werden muss.

Zum Glück gibt es Video-Chats, mit deren Hilfe zwei Haushalte auf Entfernung sogar miteinander musizieren können. Das haben wir schon erprobt.

Das, was Weihnachten ausmacht, hängt nicht davon ab, dass alles ist wie immer. Das Gespür dafür ist deshalb nicht gleich weg.

Die Corona-Regeln nehme ich tatsächlich sehr ernst.“

Reiner Pach, langjähriger Hauptamtsleiter der Stadt, der bald in Rente geht: „Bei uns ist Weihnachten eigentlich wie sonst auch. Gefeiert wird im engsten Familienkreis. Dabei überschreiten wir keine der Vorgaben. Die Kinder besuchen uns an unterschiedlichen Tagen. Kulinarisch sind wir flexibel. Da gab es eigentlich schon alles. Am besten gute Gerichte, die wenig Aufwand erfordern und vor sich hin köcheln können.“

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