Kandern Eine Lok kam, die andere ging

Alexandra Günzschel

Kandertalbahn: Oberste Betriebsleiter Jürgen Lange blickt auf 2018 zurück . Zwei Jubiläen stehen an.

Kandern - Einen Rückblick auf das Jahr 2018 gab bei der öffentlichen Verbandsversammlung des Zweckverbands Kandertalbahn am Donnerstag der Oberste Betriebsleiter Jürgen Lange. Besonderer Höhepunkt war sicherlich die Wiederinbetriebnahme der Lok 30, dem „Chanderli“, das der Museumsbahn ihren liebevollen Kosenamen gab.

Für die Kandertalbahn beginne das Jahr immer mit den Vegetationsarbeiten, „wir sind schon wieder dran“, berichtete Lange. Das kann man gelegentlich auch beobachten. Weniger bekannt dürfte sein, dass die Mitarbeiter der Kandertalbahn regelmäßig im Rathaussaal geschult werden. Dabei geht es um Vorschriften und gesetzliche Bedingungen, die einzuhalten sind. Auch für die Ehrenamtlichen sei diese Veranstaltung verpflichtend, erklärte der Oberste Betriebsleiter.

Im Rahmen von Ausflügen wird auch schon mal erkundet, wie es mit Museumsbahnen andernorts läuft. Im vergangenen Jahr stand deshalb ein Ausflug nach Minden auf dem Programm.

Bei der Tourismusmesse CMT in Stuttgart werben jetzt alle Museumsbahnen aus ganz Baden-Württemberg zusammen an einem gemeinsamen Stand. Dies sei das Verdienst von Marketingleiterin Jutta Trautwein, erklärte Lange.

Schließlich konnte am 8. Juni die Lok 30 – das eigentliche „Chanderli“ – nach Jahren der Restauration wieder in Betrieb genommen werden, was denn auch groß gefeiert wurde.

Fortschritte hat der Bahnhof Binzen gemacht. Hier stehe immerhin schon das historische Dienstlokal für den Agenten, sagte Lange. Eine Hütte soll noch folgen.

Informationstag für Interessierte ein Erfolg

Erstmals wurde im vergangenen Jahr ein Infotag für Interessierte veranstaltet, der sehr großen Zuspruch fand, wie Lange sagte. Immerhin 19 neue Mitglieder, davon fünf bis sechs Aktive, seien am Ende hängen geblieben. Der Infotag soll deshalb wiederholt werden.

Mit der Museumseisenbahn Hanau hat ein Wagentausch stattgefunden. Es sollen vor allem solche Wagen im Bestand bleiben, die gut zueinander passen.

Auch ziert den Bahnhof Kandern nach rund fünf Jahrzehnten wieder ein 20-Tonnen-Bockkran. Früher habe es drei solche Kräne gegeben, erinnerte Lange an den für die Steinindustrie einst wichtigen Standort.

Im September schließlich hieß es Abschied nehmen von einer „Alten Dame“: Die österreichische Lok 37878 aus dem Jahr 1927 zog nach 20 Jahren auf der Strecke weiter zum Kuckucksbähnel in Neustadt an der Weinstraße.

Im Elsass nahm der Verein an Feierlichkeiten 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs teil.

Fast zu erfolgreich war die letzte Fahrt im Jahresverlauf. Das Weihnachtszügli, das Gäste zur Weihnachtsstraße nach Kandern brachte, war Lange zufolge so gut besucht, dass es nicht einmal mehr Stehplätze gab.

Ausblick

Der Oberste Betriebsleiter gab noch einen Ausblick in die nahe Zukunft, in der zwei Jubiläen anstehen: Dieses Jahr vor 50 Jahren fuhren auf der Strecke die ersten historischen Dampfzüge. Das große Jubiläum „125 Jahre Kandertalbahn“ steht dann im April 2020 an. Im April 1895 wurde die Strecke eingeweiht.

Das Jahr 2018 in Zahlen: Unfallfreier Betrieb ohne Ausfälle bei 26 566 Reisenden, 321 Fahrradmitnahmen, 315 440 Personenkilometern und 284 Zügen an 67 Betriebstagen.

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