Kandern Eine Villa, drei Wohnungen

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Grußkarte aus Kandern aus dem Jahr 1898: Neben anderen ortsbildprägenden Gebäuden ist unten links auch die Villa Stein zu sehen. Foto: zVg/Archiv Rainer Scheer

Bauantrag: Ehemalige Pension soll umgebaut werden

Kandern - Die Villa Stein an der August-Macke-Straße in Kandern soll zu einem Drei-Familien-Haus mit außen liegender Treppe und rückwärtigem Balkon umgebaut werden. Ein entsprechender Antrag auf Baugenehmigung lag dem Technischen Ausschuss in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung vor.

Strittigster Punkt waren die drei Wohneinheiten, die dort nun realisiert werden sollen. Der gültige Bebauungsplan erlaubt eigentlich nur zwei Wohneinheiten pro Gebäude.

Das Wohnhaus, es wurde 1895 erbaut, steht nicht unter Denkmalschutz. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es als Fremdenpension genutzt, später dann als Einfamilienhaus.

Die Villa Stein hat zwei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss. Das Gebäude verfügt über gut 300 Quadratmeter Wohnfläche, aus denen drei im Grundriss ähnliche Etagenwohnungen entstehen könnten.

Es sei das Gebot der Stunde, so die Argumentation, diese Wohnfläche auch zu nutzen, sowohl aus ökologischen, ökonomischen als auch aus sozialen Gesichtspunkten. Eine Erweiterung am vorhandenen Wohngebäude sei nicht geplant, und die Schaffung von Wohnraum entspreche dem Ziel der innerörtlichen Verdichtung, hieß es. Die Verwaltung empfahl deshalb, das Einvernehmen der Gemeinde zu erteilen.

Bernd Brohammer begrüßte grundsätzlich die geplante Nachverdichtung, befürchtete andererseits, dass damit ein Präzedenzfall geschaffen wird.

„Je mehr Wohnungen, desto mehr Bewohner, desto mehr Ärger mit der Schule“, gab Brohammer außerdem zu bedenken. Denn die August-Macke-Schule mit Sporthalle und Sportplatz liegt nicht weit von der Villa Stein entfernt. Er fragte deshalb, ob es möglich sei, von den Bewohnern eine Einwilligung einzuholen, dass sie den Sportbetrieb akzeptieren werden. Ein entsprechender Hinweis an die Eigentümer soll erfolgen, auch wenn eine rechtsverbindliche Lösung in dieser Hinsicht schwierig sein dürfte, wie Johann Albrecht bemerkte.

Martin Schellhorn war es vor allem wichtig, dass sich das riesige Grundstück in die Umgebung einfügt. Ulrike Lerner sprach von einem sehr schönen Objekt. Die Anzahl der Wohnungen war ihnen nicht so wichtig.

Schließlich einigte man sich darauf, dass Einvernehmen unter der gegebenen Voraussetzung zu erteilen, dass es sich bei der Villa Stein um ein großes Bestandsgebäude handelt, das die entsprechende Wohnfläche auch hergibt.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

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