Entsprechend vorsichtig ging der Kämmerer bei der Erstellung des Zwischenfinanzberichts vor. So wurden bei den Aufwandspositionen inflationsbedingte Mehrkosten von acht Prozent eingerechnet. Und auch bei der Maisteuerschätzung, die überraschend positiv ausfiel, wurde nach dem Vorsichtsprinzip bei den prognostizierten Mehreinnahmen ein Abschlag von 50 Prozent vorgenommen, wie es auch der Deutsche Städtetag empfiehlt.
Weil weitere Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise befürchtet werden, nahm Merkel bei den Benutzungsgebühren für öffentliche Einrichtungen einen pauschalen Abschlag in Höhe von 80 000 Euro vor. Was das Freibad betrifft, wird sich diese Prognose aber wohl nicht bewahrheiten. Schon jetzt zeichnet sich hier eine sehr gute Saison ab.
Beantragte, aber noch nicht gewährte Zuschüsse wurden aus dem Zwischenbericht ebenfalls herausgerechnet.
Mehr Geld ausgegeben werden muss vermutlich für die Kindergärten. Hier machen sich erste Erfolge bei der Personalgewinnung bemerkbar. Zudem werden sich die Betriebskostenzuschüsse für die nichtkommunalen Einrichtungen erhöhen. Höher als geplant waren bisher zudem die Kosten für Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte sowie für Stellenausschreibungen.
Besseres Ergebnis als gedacht zeichnet sich ab
Bereinigt um die Haushaltsreste aus dem Vorjahr aufgrund von nicht verausgabten Mitteln zeichnet sich derzeit ein um rund 353 500 Euro besseres Ergebnis ab als gedacht. Eine eingeplante Kreditaufnahme in Höhe von einer halben Million Euro muss voraussichtlich nicht getätigt werden. Der Finanzmittelbestand wird sich aller Voraussicht nach um fünf Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro reduzieren. Die Mindestrücklage wäre dann noch um gut zwei Millionen Euro überschritten.
Merkel hält es jedoch für möglich, dass noch weitere eingeplante Maßnahmen, wie schon der Sozialwohnungsbau in der Kandermatt, aufgeschoben werden müssen. „Die schlechten finanziellen Rahmenbedingungen setzen den Haushalt der Stadt Kandern massiv unter Druck.“ Und da auch im kommenden Jahr größere Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen anstehen, sei ein ausreichendes Finanzpolster unbedingt erforderlich.
Die Ausführungen von Benedikt Merkel wurden von vielen Seiten ausdrücklich gelobt.