Kandern Einnahmen aus dem Wald sinken

Alexandra Günzschel
Lange Zeit war der Kanderner Stadtwald eine sichere Einnahmequelle für die Kommune. Derzeit sinkt jedoch die Ertrag. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Forstwirtschaft: Gesunkene Holzpreise lassen Überschüsse schrumpfen.

Kandern - Zwar konnte die Gemeinde im Jahr 2017 mit dem Kanderner Stadtwald Gewinn erzielen. Jedoch fiel dieser der Jahresabschlussrechnung zufolge mit 62 793 Euro deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Für das kommende Jahr ist ein Überschuss erst gar nicht vorgesehen. Dies wurde am Montag in der Sitzung des Verwaltungsausschusses bekannt.

Mit wenigen Ausnahmen lagen die Überschüsse seit dem Jahr 2007 jeweils mindestens doppelt so hoch wie im Jahr 2017. Spitzenreiter war das Jahr 2015 mit einem Überschuss in Höhe von 160 622 Euro.

Jahresabschluss 2017

Verantwortlich für den gesunkenen Überschuss sind die schlechteren Verkaufszahlen gegenüber den Vorjahren. So konnten im Jahr 2016 mit dem Nutz- und Brennholz aus dem Stadtwald noch 530 300 Euro erzielt werden, 2017 waren es lediglich 469 550 Euro. Der durchschnittliche Ertrag je Festmeter war von 87,47 auf 80,77 Euro gesunken. Aber auch der Einschlag war mit 6874 Festmetern geringer als im Vorjahr (7231 Festmeter).

Insgesamt waren im Jahr 2017 Einnahmen in Höhe von 555 189 Euro zu verzeichnen. Dem gegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 492 396 Euro, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht.

Hinzu kommt ein Defizit von rund 23 000 Euro im Vermögenshaushalt. Denn im Jahr 2017 gab es im Zuge der Waldarrondierung lediglich Ankäufe in Höhe von 11 680 Euro und keine Verkäufe. Auch musste in den Wegebau und eine Motorsäge investiert werden. Kontinuierlich gestiegen sind in den vergangenen zehn Jahren die Holzhauereikosten, woraus sich ebenfalls höhere Kosten je eingeschlagenem Festmeter ergeben.

Betriebsplanung 2019

Das schwierige Jahr 2018 mit dem Sturmtief Burglind Anfang Januar, dem langen trockenen Sommer und Borkenkäferbefall muss erst noch abgerechnet werden.

Für das kommende Jahr 2019 indes ist ein Überschuss erst gar nicht vorgesehen. Die vorgelegte Betriebsplanung rechnet vielmehr mit einem Zuschussbedarf in Höhe von 11 460 Euro, was zum Teil auch an internen Verrechnungsleistungen liegt.

Geplant ist ein Einschlag von 7200 Festmetern, für die aufgrund der gesunkenen Holzpreise lediglich mit Einnahmen in Höhe von 455 800 Euro gerechnet wird. Des Weiteren ist die Einführung eines Alt- und Totholzkonzepts vorgesehen. Neu gepflanzt werden sollen 800 Douglasien, 1000 Eichen, 550 Ahornbäume sowie 150 sonstige Laubbäume. Das Konzept soll in einer der nächsten Sitzungen noch näher erläutert werden.

Diskussionsbeiträge

Bei der anschließenden Diskussion im Ausschuss regte Rudolph Mayer an, verstärkt auf Neupflanzungen zu setzen und auch mal weniger Holz einzuschlagen, wenn es der Markt gerade nicht hergibt. Fritz Höferlin sah schon aufgrund des Eschensterbens und der Einführung des Alt- und Totholzkonzepts kein Potenzial für Überschüsse.

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