Kandern Erfinder des Beidhandtennis wird heute 80 Jahre alt

Weiler Zeitung
So sieht man ihn öfter: Wolfhart Meineck mit beidseitigem Griff am Tennisschläger. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Jubilar: Wolfhart Meineck plant derzeit neue sportliche Projekte / Tennisgrößen haben bei ihm trainiert

Kandern-Wollbach (cre). Andre Agassi, Boris Becker, Björn Borg, Roger Federer, Michael Stich, Pete Sampras – es liest sich wie das „Who is Who“ des Tennis vergangener Tage. Sie und noch etliche mehr haben etwas gemeinsam: Alle diese Tennis-Größen haben schon mal ihre Rackets in Lörrach geschwungen.

Möglich gemacht hatte dies Wolfhart Meineck in seinem Tennispark in Lörrach-Brombach. Die Anlage diente während der „Swiss Indoors“ in Basel den Stars als Trainingszentrum. Heute feiert der Sportlehrer und Unternehmer im Kreise seiner Familie und Weggefährten seinen 80. Geburtstag.

Geboren wurde der Pastorensohn in Poggenburg/Posen. Im Januar 1945 floh die Mutter mit ihren vier Söhnen und dem Großvater mit Pferd und Wagen vor den einrückenden Truppen der Roten Armee. Über Leipzig führte der Weg nach Weimar, wo auch der aus Gefangenschaft entlassene Vater wieder zur Familie stieß.

Jugend, Schulzeit und Lehre als Schriftsetzer – ein Studium wurde ihm als Sohn eines Pastors von Staats wegen verwehrt – verlebte Meineck in der Stadt Goethes und Schillers. Dort wurde er auch mit dem Tennisvirus infiziert. 1955 verließ er die Stadt Richtung München, wo er in der Freizeit neben dem Tennis auch dem Skilaufen frönte. Als Schriftsetzer führte ihn dann sein Weg weiter nach Zürich und Davos, wo er bis 1962 blieb und auch seine Prüfung zum Skilehrer ablegte.

Über die Vermittlung eines Gasts war er die nächsten Winter in Michigan als Skilehrer tätig, in den Sommern kehrte er als Tennislehrer nach Lugano in die Schweiz zurück. An der Sporthochschule München legte er seine Prüfung zum VDT-Tennislehrer ab. Weitere Stationen in Sachen Sport waren Bonn, Liberia, Schopfheim und schlussendlich Lörrach.

In Lugano lernte er auch seine erste Ehefrau kennen. Aus dieser nach zehn Jahren geschiedenen Ehe entstammt ein Sohn. Aus der 1976 geschlossenen zweiten Ehe, die heute noch Bestand hat, stammen zwei Töchter, die es beide mit dem vom Vater entwickelten „Beidhandtennis“ in die WTA-Weltrangliste schafften.

Auf den Erfinder des Beidhandtennis wurden auch die Macher von „Wetten dass...?“ aufmerksam. Auf zwei fahrenden Lastwagen Tennis spielend gewannen die Töchter ihre Wette. Des Weiteren war Meinecke Gast im „Aktuellen Sportstudio“ und in diversen Fernseh- und Radiosendungen.

Im Jahr 1982 eröffnete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Elke die eingangs erwähnte Tennisanlage mit Hallen- und Außenplätzen sowie einem Restaurant und einem Sportgeschäft in Lörrach-Brombach. Zuvor hatte er in der Lörracher Innenstadt bereits ein Sportgeschäft für Ski- und Tennisartikel aufgebaut.

In all den Jahren verfeinerte er seine Beidhandmethode und lernte ihre Vorteile auch am eigenen Körper kennen. „Tennis easy to play“ lautet sein Motto. Seine sportlichen Aktivitäten fanden später im Golf eine weitere Ergänzung.

2005 musste das Ehepaar seine Tennisanlage aufgeben. Mittlerweile hat der noch ungemein agile Senior seine Liebe zum Tennis neu entdeckt. Sein jüngstes sportliches Kind allerdings ist ein Projekt namens „NordicWalking +“, das er derzeit entwickelt und zusammen mit dem TC Wollbach publik machen möchte.

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