Kandern „Erntedankfest“ der Jäger

Weiler Zeitung
Das Bläsercorps Badische Jäger Lörrach bei der Hubertusmesse in der Wollbacher Kirche.                                                                                    Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Hubertusmesse: Abschließende Veranstaltung zum Wollbacher 1250-Jahre-Jubiläum

Von Walter Bronner

Höchst feierlich ging es am Sonntag in der voll besetzten Wollbacher Kirche zu, als im Vormittagsgottesdienst die Jäger aus dem ganzen Landkreis zusammen mit der Ortsgemeinde eine Hubertusmesse feierten.

Kandern-Wollbach. Auffälliges weidmännisches Dekor im Altarraum war dabei das von einem kapitalen Hirschgeweih umrahmte Holzkreuz, den Insignien des Schutzheiligen des Jagdwesens.

Musikalisch bestritten wurde die Feier vom Bläsercorps Badische Jäger Lörrach, das unter Leitung von Bernd Wassmer auf Parforce-, Pless- und Naturhörnern jagdliche Signale und Melodien verschiedener Komponisten darbot. Im Wortteil der kirchlichen Feier war viel die Rede vom Bewahren der Schöpfung, dem sorgsamen Umgang mit der Natur und dem Schutz der Tierwelt. So zunächst von Vize-Kreisjägermeister Ralf Herzog. Er definierte diese Fürsorge für die Natur als Auftrag an die jetzige Generation, den künftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.

Dies ganz im Sinne von St. Hubertus, der sich laut Legende vom ausschweifenden Jäger zum erklärten Tierfreund bekehrt habe. Allerdings sei Hubertus deswegen nicht der „Patron der Jagdgegner“, sondern Vorbild für die waidgerechte Hege.

Prädikant Werner Hagenbach bezog sich in seiner Predigt auf die biblische Schöpfungsgeschichte, die dem Menschen zwar gebot, sich die Erde untertan zu machen, aber nicht im Sinne willkürlichen Beherrschens, sondern des verantwortungsbewussten Bewahrens. In der klingenden Abfolge der Messe dominierten Stücke aus dem reichhaltigen Jagdmusik-Repertoire von Michael Welsch, aus dessen Hubertusmesse die Introitus- und Agnus-Dei-Sequenzen erklangen. Einleitend außerdem die Hegewald-Fanfare. Zu hören waren zudem Stücke aus einer Missa da Caccia (Jagdmesse) unbekannter Autorschaft, ferner die Melodien „Des Jägers Morgenandacht“ von Arthur Nyfeller und „Waldchoral“ von Reinhold Stief sowie von Heinz Haag die Stücke „Schwarzwald-Glocken“ und „Jägergruß“.

Als eine Art „Erntedankfest der Jäger“ charakterisierte Ortsvorsteher Max Sütterlin das kirchliche Festgeschehen, wobei er darauf abhob, dass die Gemarkung Wollbach mit 1100 Hektar Wald eines der größten Jagdreviere im Landkreis aufweise. Anerkennung und würdigenden Dank richtete er an Rolf Nepple, der vor etlichen Jahrzehnten die örtliche Jagdgesellschaft begründete. Mit dieser habe die Kommune fast immer gute Erfahrungen gemacht, gleichwohl dürfe nicht unerwähnt bleiben, dass es auch schon Probleme mit einem „schwarzen Schaf“ gab. Dem aktuellen Jagdpächter Karlfrieder Graf und dessen Frau Eva, die diese Feier als Festbeitrag zum 1250-jährigen Dorfbestehen initiiert hatten, überreichte Sütterlin eine Flasche Jubiläumswein nebst Wappenglas.

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