Kandern Ersthelfergruppe hat sich bewährt

Rolf Rhein
Die „Gründerväter“ der FIR Kandern: Bernhard Winterhalter (Zweiter v. l.), Thomas Puffer (Fünfter v. l.) und Günter Lenke (Neunter v. l.) sowie der Dienstherr der Feuerwehr Kandern, Bürgermeister Christian Renkert (Zweiter v. r.), zusammen mit den Männern der ersten Stunde und ihren Ehepartnerinnen. Foto: Rolf Rhein

Rückschau zum 15-jährigen Bestehen der First Responder Kandern. Zu Beginn viele Widerstände.

Kandern - Die Ersthelfergruppe, „First Responder“ (FIR), der Freiwilligen Feuerwehr Kandern konnte jetzt ihr 15-jähriges Bestehen feiern. Dass es diese Gruppe heute gibt, ist keine Selbstverständlichkeit, hat es doch drei Jahre gedauert, bis die Ersthelfer gegen hartnäckige Widerstände am 1. Juni 2004 aus der Taufe gehoben werden konnten.

Zum Festakt im Gerätehaus der Feuerwehr waren neben den derzeit 21 FIR-Mitgliedern mit ihren Partnern auch die „Gründerväter“ der Gruppe gekommen: Altbürgermeister Bernhard Winterhalter, der langjährige Leiter Thomas Puffer sowie Kommandant Günter Lenke.

Des Weiteren konnte der Leiter der FIR, Arben Djokaj, den Dienstherrn der Kanderner Feuerwehr, Bürgermeister Christian Renkert, Feuerwehrarzt Philipp Kienle, den Vize-Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, Bruno Schmid, sowie Vertreter befreundeter Wehren und der Polizei begrüßen.

Winterhalter erläuterte die Entstehungsgeschichte der First Responder. Die Idee stammt aus den USA, wo man bereits nach dem Korea-Krieg Anfang der 1950er-Jahre die mit Ersthelfern an der Front gemachten Erfahrungen für den zivilen Bereich übernahm. Seit den 1980er Jahren gab es dann auch in Deutschland bei den bayerischen Feuerwehren die ersten Ersthelfergruppen, die man wegen des amerikanischen Ursprungs ebenfalls „First Responder“ nannte.

Im Jahr 2001 kam in Kandern die Idee zur Gründung einer Ersthelfergruppe, angegliedert an die Feuerwehr, auf. Drei Jahre lang kämpften Winterhalter, Lenke und Puffer gegen alle möglichen Widerstände. So hatte der Kanderner Gemeinderat Bedenken wegen der Kosten, aufgrund der Konkurrenz zum DRK und hegte zudem Zweifel hinsichtlich des allgemeinen Nutzens einer solchen Gruppe.

Nachdem die Überzeugungsarbeit der Befürworter dann doch Früchte getragen hatte, konnte am 1. Juni 2004 mit der Aufschaltung bei der Feuerwehrleitstelle der Startschuss für die FIR Kandern mit damals 13 Mitgliedern als erste Ersthelfergruppe im Landkreis Lörrach gegeben werden.

Fast 500 Einsätze in 15 Jahren

FIR-Leiter Djokaj erläuterte anhand einer Fotopräsentation die Arbeit der Gruppe. Diese besteht derzeit aus 17 Männern und vier Frauen, die als ausgebildete Feuerwehrleute auch eine Ausbildung als Sanitätshelfer absolviert haben. Ihre Aufgabe besteht darin, als erste am Unfallort das Intervall bis zum Eintreffen übergeordneter Kräfte, wie zum Beispiel dem Notarzt, zu überbrücken. Dazu gehört es, verletzten Personen qualifizierte erste Hilfe zu leisten, die Lage vor Ort zu erkunden und eine entsprechende Meldung an die Rettungsleitstelle abzugeben.

Für die Einsatzfahrten werden zwei, maximal drei Ersthelfer eingesetzt. Die FIR Kandern decken ein Einsatzgebiet von rund 63 Quadratkilometern mit 8209 Einwohnern ab. Im Laufe ihrer 15-jährigen Geschichte haben sie bis heute 489 Einsätze absolviert und dabei etliche Leben gerettet. Dies zeige, so Bürgermeister Renkert, wie wichtig die FIR als Glied in der Rettungskette sei.

Bruno Schmid schloss sich den Worten des Bürgermeisters an und überbrachte die Grüße aller 35 Feuerwehren im Landkreis. Weitere Gruß- und Dankesworte kamen von Vertretern der Polizei und befreundeter Wehren.

Der Dank von Leiter Djokaj galt den zahlreichen Spendern, mit deren Hilfe die technische Ausrüstung der First Responder immer auf dem neuesten Stand gehalten werden könne. Des Weiteren dankte er den „Gründervätern“ sowie den Gründungsmitgliedern mit einem kleinen Präsent.

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