Die Schließung der Gemeinschaftsunterkunft im Herbst sei für viele Flüchtlinge ein trauriger Anlass gewesen. Es gab ein Abschiedsgrillfest.
Jörg Weiss berichtet
Schließlich berichtete Jörg Weiss über seine Arbeit, die etwa die Sozialbetreuung und die Weitervermittlung in der Flüchtlingsarbeit beinhaltet. In Integrationsplänen werden Ziele mit einem Zeithorizont festgelegt.
Weiss erklärte, dass in Kandern zu 70 Prozent Syrer, zumeist Familien, untergekommen seien. Zu 45 Prozent leben die Flüchtlinge in Privatwohnungen, 25 Prozent sind in kommunalen Wohnungen oder solchen, die die Stadt angemietet hat, untergebracht.
Arbeit haben nur 20 Prozent der Flüchtlinge, weitere 25 Prozent absolvieren derzeit einen Sprachkurs, 20 Prozent warten noch auf einen solchen Kurs. Ziel seiner Arbeit, so Weiss, sei es, die Selbstständigkeit zu fördern.
Aufgrund von Neuzuweisungen rechnet er noch einmal mit einem beträchtlichen Aufwand. Es brauche mehr Sprachkurse und auch der Begleitbedarf werde wieder steigen, erklärte Weiss.
Aus dem Gemeinderat
Im Anschluss an die Vorträge ernteten die Referenten viel Anerkennung und Dank für ihre Arbeit, zum einen von Bürgermeister Christian Renkert, aber auch aus den Fraktionen.
In letzter Zeit wurde offenbar intensiv daran gearbeitet, Frauen einen Sprachkurs anbieten zu können, während ihre Kinder betreut werden.
Ein trauriges Ereignis schilderte Rudolph Mayer: Er musste vergangene Woche erleben, wie sein Praktikant aus Gambia offenbar ohne Vorwarnung abgeschoben wurde. „Er stand kurz davor, eine Ausbildung im Betrieb zu beginnen“, schilderte Mayer. „Das erleben wir immer wieder. Das ist leider kein Einzelfall“, erklärte dazu Schellhorn.