Gegensätzliche Meinungen
Fritz Höferlin (Freie Wähler) wollte dem nicht zustimmen: „Ich hab’ ein Problem damit, Leute zu verurteilen, die vor 100 Jahren gelebt haben.“ Wie werde man in 100 Jahren auf uns zurückblicken, wenn hier viel Geld für Kekse ausgegeben wird und anderswo die Leute verhungern? Gabriele Weber widersprach dem: „Menschen wurden mit einer Straße geehrt, die nicht zu ehren sind, die ganz persönlich Schuld auf sich geladen haben.“ Auch Nicole Müller (SPD) befürwortete die Deutlichkeit der Legendenschilder und verwies auf eine Studie, nach der Kinder und Jugendliche zwar sehr historisch interessiert sind, allerdings wenig über Geschichte wissen.
Daniela Schmiederer (CDU) sprach sich dafür, die Legendentexte sachlicher zu formulieren. „Zu verurteilen“, das sei zu wertend. Für den Beschluss wurden jedoch nur die Texte für die Legendenschilder zu Sutter und Burte geändert. Die Johann-August-Sutter-Straße bekommt den Zusatz „Geboren in Kandern, als Schweizer Auswanderer und Stadtgründer von Sacramento bekannt, rassistischer und ausbeuterischer Kolonialist“. Die Ergänzung zur Hermann-Burte-Straße lautet nun: „Maler und Dichter im Markgräflerland, Propagandist der NS-Ideologie“. Bei 17 Pro-Stimmen, einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat mehrheitlich für die Zusatzschilder.