Kandern Gegen zweiten Discounter

Weiler Zeitung
Freuen sich über 25 Jahre Hieber in Kandern: (v.l.) Marktleiter Thomas Westermann, Christin Hörner und Elke Wittich (beide stellvertretende Marktleiterinnen), Seniorchef Jörg Hieber, Ursula Dehler (ehemalige Marktleiterin), Janine Attinger (stellvertretende Marktleiterin), Hildegard Fräulin (ehemalige Marktleiterin) und Geschäftsführer Karsten Pabst. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Hieber: 25 Jahre in Kandern / Blick zurück und voraus

Kandern (jut). Beim Schlemmerabend mit Modenschau im Kanderner Hieber-Markt (wir berichteten) warf Seniorchef und Firmengründer Jörg Hieber anlässlich des Silberjubiläums einen Blick zurück.

Die Anfänge des Markts waren vor 25 Jahren in den Räumen des Edeka-Markts im „Munistall“. Nachdem der ehemalige Edeka-Marktleiter unter dem neuen Eigentümer nicht weitermachen wollte, „fanden sich im tollen Edeka-Team aber zwei sehr kompetente Damen, die die Verantwortung übernahmen“, sagte Jörg Hieber. Die Rede war von Hildegard Fräulin und Ursula Dehler.

Schnell sei klar gewesen, dass der Munistall dem wachsenden Kundenzuspruch nicht länger gerecht wurde. Also wurde ein größerer, moderner Markt am jetzigen Standort geplant. Ausgerechnet am Tag des Anschlags auf das World-Trade-Center, am 9. September 2001, sei die Eröffnung dieses Markts mit 400 Gästen geplant gewesen. Man habe sich damals entschieden, die Eröffnung trotzdem stattfinden zu lassen. „Terroristen sollen uns nicht kleinkriegen“, erinnerte Hieber.

Die Erfolgsgeschichte in Kandern hält an, der Kaufkraftabfluss in umliegende Orte wurde gestoppt, ist Hieber überzeugt. Daran habe auch das Markt-Team mit Marktleiter Thomas Westermann einen großen Einfluss, lobte der Seniorchef.

Hieber griff auch die „mögliche Ansiedlung eines zweiten Discounters, in dem Fall Lidl“, noch einmal auf, die schon im September bei der Leitbild-Sitzung des Werberings von Hieber-Geschäftsführer Karsten Pabst angesprochen worden war. Jörg Hieber stellte fest, dass das Kauf- und Kundenvolumen in Kandern begrenzt sei. Sollte ein Discounter zusätzlich neben Penny kommen, würde dies einen Verdrängungseffekt nach sich ziehen. Hieber und Penny könnten derzeit 100 Prozent der Kaufkraft an sich binden.

Die Rede ist von Aufgabe des Markts

Käme ein weiterer Discounter, stelle sich für Hieber die Frage, ob man die derzeitige Leistung noch ohne Verluste bieten könne. „Wir wollen die Erfolgsstory in Kandern weiterschreiben, aber in dem Fall droht ein Service- und Personalabbau“, konstatierte Jörg Hieber. „Da wir in unserem Unternehmensleitfaden festgelegt haben, dass wir nie wieder einen Laden weiterführen werden, der Verlust macht, würde dies – reden wir hier Klartext – bedeuten, dass wir den Markt in Kandern aufgeben müssten“, malte Hieber ein finsteres Szenario an die Wand.

Bürgermeister Christian Renkert, der erst am späteren Abend zur Jubiläumsveranstaltung dazu stieß, hatte bei der Sitzung des Werberings zum Thema „Zweiter Discounter“ übrigens bereits festgestellt, dass der Eigentümer des hierfür infrage kommenden Tonwerke-Areals sein Grundstück nach seinen Möglichkeiten vermarkte und die Gemeinde darauf nur begrenzten Einfluss habe.

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