Kandern Gesangverein verabschiedet sich von langjähriger Dirigentin

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Taschentücher für die scheidende Dirigentin Birgit Lehmann (links) übergab die Vorsitzende Nathalie Scherr. Foto: Ines Bode

Sommerfest: Holzener Chor lud am Wochenende auf den Festplatz ein / Auftakt mit einem spritzigen Konzert / Zwei Ehrungen

Kandern-Holzen (ib). Ein Abschied, eine seltene Ehrung, ein Sängerjubiläum und eine wahrlich schwungvolle Darbietung – das war beim Sommerkonzert des Gesangvereins „Liederkranz“ im Zelt auf dem Festplatz in Holzen geboten. Es war die letzte Vorstellung der Dirigentin Birgit Lehmann, die nach zehn Jahren den Taktstock niederlegte. Von Abschiedsstimmung konnte jedoch nicht die Rede sein. Vom ersten bis zum letzten Akkord verbreitete der gemischte Chor gute Laune mit einem lebhaften Repertoire.

Los ging’s mit Maierhofers pulsierendem „Great Classics Hallelujah“. Derart eingestimmt fiel auch die „Kleine Kneipe“ gleich weniger sentimental aus. Kollektives Schunkeln war angesagt – und mehr noch – ein flott verabreichter Rat schloss sich an: „Liebeskummer lohnt sich nicht“. Wie zur Bestätigung drückten die Mienen der stimmstarken Sängerschar pure Freude aus, dies hielt auch noch beim Welthit „Over the Rainbow“ an.

Die kleine Begleitband des Gesangvereins gab hier wie im gesamten Verlauf ihr Bestes, um den tonalen Hintergrund nah am Original zu halten. Weiter ging’s mit Mary Poppins Zungenbrecher „Supercali …“, den die Jüngeren unter den Gästen auch draufhatten. „Sommer ist, wenn man trotzdem lacht“, meinte der Chor danach, was eben auch für das „Adieu sagen“ galt. Muntere Nummern wie „Day O“, der Bananenboot-Song, und „Pata Pata“ von Mama Afrika elektrisierten die Zuhörer.

Doch es sollte noch besser kommen: Drei Solostimmen sorgten für tonale Nuancen. Allen voran Juliane Schneider, die sich an das legendäre „Mama Loo“ der Les Humphries wagte. Zeigte sich das Publikum bis dahin schon spendierfreudig hinsichtlich des Applauses, gab es nun kein Halten mehr: Juliane riss das gesamte Festzelt mit.

Mit der Songauswahl hatte die Dirigentin ein gutes Händchen bewiesen. Nicht zu vergessen die Kracher „Mexico“ als Anheizer zuvor und „Hulapalu“ danach. Münden sollte das Ganze in einer Zugabe-Forderung, und schließlich stand das ganze Zelt, um die letzte Runde zu feiern.

„Nein, wir lassen sie nicht gehen“, hieß es seitens der Tenöre, aber schließlich musste die erste Vorsitzende Nathalie Scherr den Schlusspart einleiten: „Es war eine unvergessliche Zeit.“ Birgit Lehmann sei eine Bereicherung für das Dorf, für den Verein und für jeden Einzelnen gewesen. „Danke für alles“, sagte der Chor und sang: „Falling in Love with you“. Lehmann will sich künftig nur noch ihrem Chor in Egringen widmen, die Nachfolge tritt Ulrike Böhm an.

„Das bestgehütete Geheimnis zu lüften“, oblag Ortsvorsteher Willi Weiß, der einen überraschten Karlfrieder Berger vom Podest holte. 45 Jahre bringe sich dieser im Gesangverein ein, davon war er 16 Jahre im Vorstand aktiv, unter anderem als zweiter und erster Vorsitzender. Die Idee zu den Projektchören, die neuen Schwung brachten, stamme von ihm. Er sei ein tragendes Element.

Darüber hinaus engagierte sich Berger seit 40 Jahre in der Feuerwehr und auch bei der Aktion „Dorfmitte“. Als Anerkennung für all dieses Wirken übergab Weiß die Verleihungsurkunde für langjähriges Ehrenamt des Landes Baden-Württemberg.

Die zweite Ehrung galt Christel Berger. Sie wurde für 25-jährige Mitgliedschaft und aktiver Mitwirkung zum Ehrenmitglied ernannt.

Glückwünsche steuerte die Präsidentin des Obermarkgräfler Chorverbands, Doris Ludin, bei.

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