Kandern Gräber professionell betreut

Jutta Schütz
Im Bereich des Weidenbaums (rechts im Bild) soll das gärtnergepflegte Grabfeld entstehen. Foto: Jutta Schütz

Ortschaftsrat: Friedhof Tannenkirch soll ein gärtnerbetreutes Feld bekommen.

Kandern-Tannenkirch - Schon lange beschäftigt sich der Ortschaftsrat Tannenkirch mit der Anlage eines gärtnergepflegten Grabfeldes auf dem Tannenkircher Friedhof. Jetzt soll das Vorhaben umgesetzt werden.

„Wir haben in der vergangenen Woche mit Gärtnermeister Gerhard Hugenschmidt und mit ,unserem’ Gärtnermeister Rudolf Gempp gesprochen“, berichtete Ortsvorsteher Fritz Höferlin dem Ortschaftsrat. Hugenschmidt setzt das Konzept der gärtnerbetreuten Gräberfelder um, das die Stadt Kandern mit der Genossenschaft badischer Friedhofsgärtner vereinbart hat.

Platz genug ist auf dem Tannenkircher Friedhof. Rechts und links des Eingangs sind noch große Flächen frei. Das gärtnerbetreute Grabfeld soll, wenn man das Friedhofstor durchschreitet, linkerhand in der Nähe der dort stehenden Weide angelegt werden. Ein zweiter Baum soll noch gepflanzt werden.

Mit Abstand zur Mauer

Konsens herrschte darüber, dass man das neue Grabfeld nicht zu nah an die Friedhofsmauer legen sollte. Markus Raupp erinnerte daran, dass man an den alten Friedhofsmauern immer mal wieder Reparaturen durchführen müsse. „1,50 Meter braucht man für solche Arbeiten mindestens an Platz“, sagte er. Zudem, so wurde deutlich, wirkt das Gräberfeld schöner, wenn es nicht zu dicht an der Mauer liegt. „Auch die Weidenbäume sollte man langfristig frei stehen lassen, ein zweiter Baum, angrenzend an das Gräberfeld, wäre aber schön“, sagte Höferlin.

Beginnen will man nun mit einem ersten Bauabschnitt. „Wir müssen schauen, wie dieses neue Gräberfeld angenommen wird – Möglichkeiten der Erweiterung gibt es“, erläuterte der Ortsvorsteher. Hugenschmidt, fuhr Höferlin fort, brauche noch den Vertrag mit der Stadt Kandern, dann könne es losgehen.

Tannenkirch schließt sich in Sachen Friedhofsgestaltung damit dem allgemeinen Trend an, den unter anderem die Genossenschaft badischer Friedhofsgärtner angestoßen hat. Traditionelle Friedhofskultur, so die Genossenschaft, werde mit moderneren Ansprüchen verbunden.

Viele Menschen, so Hugenschmidt, wollten ihr eigenes beziehungsweise das Grab ihrer Angehörigen gepflegt wissen. Das sei vor allem dann ein Punkt, wenn die Angehörigen weit weg wohnen, betont der Gärtnermeister, der darauf hinweist, dass über einen Vertrag das Grabfeld ganzjährig professionell gepflegt werde. Zudem wollen die Gemeinden Alternativen bieten, denn Bestattungen in Friedwäldern oder auf parkähnlichen Friedhöfen sind gefragt. Mit Stauden oder edlen Gehölzen sowie einer ansprechenden Blumenbepflanzung wird auch in Tannenkirch eine parkähnliche Landschaft angestrebt.

Die Bestattungsmöglichkeiten im gärtnergepflegten Grabfeld sind vielfältig – damit wirbt die Genossenschaft. Üblich sind Urnengräber, aber auch Sarggräber sind möglich. Die Namen der Verstorbenen werden oft auf Steinstelen oder Findlingen angebracht. Anonyme Bestattungen indes sind auf gärtnerbetreuten Grabfeldern nicht möglich.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading