Insgesamt drei Jahre lang hat der evangelische Pfarrer Jens-Daniel Mauer in der Region das Amt des Seelsorgers ausgeübt. Am Sonntag ist er im Rahmen eines Gottesdienstes verabschiedet worden.
Gottesdienst: Pfarrer Jens-Daniel Mauer verabschiedet / Große Zahl an Besuchern bedauert Weggang
Insgesamt drei Jahre lang hat der evangelische Pfarrer Jens-Daniel Mauer in der Region das Amt des Seelsorgers ausgeübt. Am Sonntag ist er im Rahmen eines Gottesdienstes verabschiedet worden.
Wittlingen. In der ersten Zeit war Mauer als Aushilfspfarrer in zahlreichen Gemeinden des Reblands tätig. Am 1. April 2018 übernahm er dann ein eineinhalbjähriges Probemandat als Pfarrer in den Kirchengemeinden Wittlingen und Schallbach. Als dieses Mandat im September 2019 endete, stand die Frage im Raum: Bleibt er oder geht er? Ende des Jahres redete Mauer dann Klartext. Er werde die Gemeinde im Sommer 2020 verlassen. Alle Versuche, ihn zu halten, schlugen fehl.
Und so wurde er nun am Sonntag im Rahmen eines Abschiedsgottesdienstes mit anschließendem Fest auf dem Sportgelände des FC Wittlingen von Dekanin Bärbel Schäfer offiziell verabschiedet.
Neun Abschiedsreden
Mauer zieht mit seiner Familie nach Österreich ins Salzburger Land, wo er in der Stadt Hallein eine Pfarrstelle antritt. Er hat sich im Laufe seiner Tätigkeit in der Region große Beliebtheit erworben. Dies konnte man allein schon an der überaus großen Zahl der Besucher erkennen, die gekommen waren, um „ihren“ Pfarrer noch einmal in Aktion zu erleben.
Entsprechend waren dann auch die Attribute, mit denen er in den gehaltenen neun Abschiedsreden belegt wurde. Er sei ein Menschenfreund hieß es da, er strahle Energie aus, eine offene unkonventionelle Art sowie Bodenständigkeit wurden ihm bescheinigt und überhaupt besitze er eine großartige menschliche Art. Es sprachen verschiedene Vertreter der Kirchengemeinden sowie der örtlichen Vereine, mehrere Pfarrer aus den benachbarten Gemeinden und sogar eine Vertreterin der katholischen Kirchengemeinde. Michael Herr, Bürgermeister von Wittlingen, sprach für die beiden politischen Gemeinden von Wittlingen und Schallbach. Schallbachs Bürgermeister Martin Gräßlin war auch anwesend, hatte aber das Mikrofon seinem Kollegen überlassen.
Das Credo aller Ansprachen, die teilweise sogar in Gedichtform gehalten wurden, war großes Bedauern über den Weggang des beliebten Pfarrers, aber auch der Dank für die großartige Arbeit die er in den drei Jahren seines Wirkens als guter Hirte für seine Herde geleistet hat. Herr betonte, diesen fulminanten Abschied habe sich Mauer im wahrsten Sinne des Wortes verdient. Seine Mitteilung, die Kosten der Speisen und Getränke beim anschließenden Fest würden von den politischen Gemeinden Wittlingen und Schallbach übernommen, kam beim Publikum gut an.
Wie geht es weiter? Dekanin Schäfer erklärte, Pfarrerin Bertina Müller aus Ötlingen werde die Pfarrstelle vertretungsweise übernehmen. Die Stelle sei ausgeschrieben, bislang habe sich aber niemand beworben.
Stimmen aus dem Publikum „So einen Pfarrer kann man sich nicht backen, der wird einem vom Himmel gesandt“. „Es gibt Menschen, die fängt man schon an zu vermissen, wenn sie gerade gegangen sind.“ „Er war und ist ein Segen.“