Stadt ist informiert
Demnächst muss sich der Gemeinderat mit einer entsprechenden Nutzungsänderung für die Immobilie befassen. In einem Gespräch mit Bürgermeisterin Simone Penner sowie den vier Fraktionsvorsitzenden hat Harald Preinl die neue Situation eingehend erläutert.
Reaktion der Verantwortlichen der Stadt: Sie waren völlig überrascht, werde doch dadurch Kandern in absehbarer Zeit nur noch über das städtische Altenpflegeheim, das Luise-Klaiber-Haus, verfügen. Außerdem verliert die Stadt mit dem „Wohnpark an der Kander“ eine beliebte Senioreneinrichtung, die einen guten Ruf genießt. Die Bewohner, das wird dem Heimleiter immer wieder bestätigt, „fühlen sich wohl und werden vom engagierten Pflegeteam gut umsorgt und betreut“.
„Ich will ehrlich und mit offenen Karten informieren“, betont der Heimleiter, der Mitte der Woche in einer Betriebsversammlung seine 67, vielfach langjährig die Treue haltenden Mitarbeiter über die Zukunft des Pflegeheims informiert hat. Auch die Heimbewohner und Angehörigen haben eine entsprechende Mitteilung erhalten, außerdem gibt es für sie in der kommenden Woche noch eine Informationsveranstaltung.
Abbau der Pflegeplätze
Die schwierige Lage für den Wohnpark an der Kander hat sich zugespitzt, als vor gut zweieinhalb Jahren die Aufsichtsbehörde trotz verschiedener Proteste, trotz einer Resolution des Gemeinderats und trotz politischer Interventionen darauf drängte, dass Harald Preinl die Einzelzimmer-Verordnung umsetzt. Dadurch wurde ihm, obwohl landauf, landab Pflegeplätze rar sind, die Verlängerung der Übergangsfrist und damit die Weiternutzung von 26 Doppelzimmern bis 2027 untersagt.
Die Folge: Er konnte nur noch 55 statt zuvor 78 Plätze anbieten. Und schon damals hatte Preinl mit aller Deutlichkeit auf die zu erwartenden Schwierigkeiten hingewiesen. Er sprach von einer „existenzbedrohenden Lage“, denn das Pflegeheim könne dadurch kaum noch wirtschaftlich geführt werden. Und diese Prognose ist jetzt zum Bedauern von Heimleiter, Mitarbeitern, Heimbewohnern und Angehörigen sowie der Stadt eingetroffen.
Seit mehr als 30 Jahren hat Preinl – vor dem „Wohnpark an der Kander“ im „Kanderner Hof“ – Senioren ein Zuhause geboten. Deshalb stellt er fest: „Ich bin traurig, dass ich mein Lebenswerk nicht in die Zukunft führen kann.“